Vorschau Die Wölfe erwartet ein heißer Dezember
4. Dezember 2019Spielbericht EHV Aue
9. Dezember 2019
Weihnachtszeit ist Handballzeit
Los geht es mit dem Nikolausspiel gegen den EHV Aue
Im vergangenen Sommer begann beim Erzgebirgischen Handballverein Aue eine neue Zeitrechnung. Nach unglaublichen 17 Jahren beendete der langjährige Kapitän Eric Meinhardt seine Profikarriere. Stilvoll mit der Auszeichnung zum Spieler der Saison sowie dem Siegtreffer im letzten Spiel gegen den TuS Nettelstedt-Lübbecke, verabschiedete sich der Publikumsliebling von seinen Fans. Nun stellte sich die Frage beim EHV: Wie geht es weiter?
Solide Kaderplanung und stabile Verhältnisse
Auf der Trainerposition setzt der Traditionsclub aus dem Erzgebirge auf Kontinuität. Übungsleiter Stephan Swat verlängerte seinen Vertrag um ein weiteres Jahr bis zum Sommer 2020. Nachdem er sein Amt im Dezember 2016 angetreten war, konnte er sein Team jeweils zum Klassenerhalt führen. Für die laufende Saison ließ sich Swat sogar von seinem Arbeitgeber, dem Landratsamt des Erzgebirgskreis, für ein Jahr freistellen, um sich voll auf seine Tätigkeit beim EHV konzentrieren zu können. Neben Eric Meinhardt beendete auch Rechtsaußen Jan Faith nach 8 Jahren in Aue seine aktive Profikarriere und ist nun für die zweite Mannschaft aktiv. Außerdem verließen die beiden Rückraumspieler Mindaugas Dumcius und Jort Neuteboom den Verein. Der lettische Nationalspieler Dumcius wechselte zum Ligakonkurrenten HC Elbflorenz und unterschrieb dort einen Vertrag bis 2021. Auch Neuteboom zog es zurück in seine niederländische Heimat zum HV Kras Volendam.
Demgegenüber stehen die Neuverpflichtungen Julius Schröder (Füchse Berlin) und die beiden Neuzugänge Adrian Kammlodt und Gabriel de Santis. Beide Rückraumschützen kamen vom HC Elbflorenz ins Erzgebirge. Gerade der 24-jährige Rückraumspieler Adrian Kammlodt zeigt, wie wichtig er für diese Mannschaft sein kann und avanciert mit aktuell 68 Treffern zum Toptorschützen seines Teams. Eine weitere Stütze im Team von Trainer Stephan Swat ist das Auer Urgestein Kevin Roch. Der treffsichere Linksaußen spielt die, für einen Außen ungewöhnliche, Mittelblockposition im Abwehrzentrum. Besonders die Abwehr des EHV ist für ihre harte Gangart bekannt und häufig die Grundlage für das Spiel von Aue. Die nächste Besonderheit im Kader ist der älteste Spieler der Liga. Der Tscheche Radek Musil steht im zarten Alter von 46 Jahren noch zwischen den Pfosten. Zusammen mit Erik Töpfer und Vilius Rasimas bildet er ein Torhütertrio. In der Offensive ist Kreisläufer Bengt Bornhorn ein ständiger Unruheherd. Da Bornhorn auch Siebenmeterschütze seiner Farben ist, hat er bereits 46 Tore in dieser Saison erzielt. Zuletzt hatte er beim Heimsieg über den HSV Hamburg mit 8 Siebenmetertoren bei 8 Versuchen maßgeblichen Anteil am Erfolg der Hausherren.
Da Aue traditionell vor der Saison zu den Abstiegskandidaten zählt, überrascht der Verein die Konkurrenz immer wieder. Vor allem die Heimstärke ist ein wesentlicher Faktor für den Klassenerhalt in den letzten Jahren. In dieser Saison konnte man zu Hause bereits den HSC Coburg mit 33:25 deklassieren und auch das Derby gegen den HC Elbflorenz wurde souverän mit 30:24 gewonnen. Da in diesem Jahr auch bereits fünf Auswärtspunkte auf der Habenseite stehen, verwundert es nicht, dass der EHV aktuell ins Mittelfeld der Tabelle vorgerückt ist. Am vergangenen Spieltag konnte man mit einem Unentschieden beim VfL Lübeck-Schwartau sogar an den Wölfen vorbeiziehen. Es wird also ein spannendes Duell der Tabellennachbarn, welches für beide Mannschaften richtungsweisend sein kann.
Von wegen besinnliche Weihnacht: Im Dezember will das Rudel noch gehörig Beute reißen - Foto: Frank Scheuring/Foto2Press
Wölfe wollen einen Heimsieg
Nach dem umkämpften Heimspiel gegen den VfL Lübeck-Schwartau steht bereits das nächste Spiel in der s.Oliver Arena an. Nach der hohen Niederlage in Hamburg hat sich die Mannschaft, um Kapitän Patrick Schmidt, zumindest kämpferisch rehabilitiert. Die Punkteteilung könnte ein erster Schritt wieder in die richtige Richtung gewesen sein. Diese Einstellung gilt es zu konservieren und dann auch im nächsten Spiel vor heimischer Kulisse erneut abzurufen. Nach zuletzt punktemäßig enttäuschenden Wochen brauchen die Wölfe jeden Zähler, um sich weiter im Mittelfeld der Tabelle zu stabilisieren. Nach und nach kehren auch die verletzten Spieler zurück. Trainer Ceven Klatt bekommt so wieder mehr Möglichkeiten, die Belastung besser zu verteilen. Bei den Wölfen geht es in jedem Spiel nur über Kampf und Leidenschaft. Dann ist auch gegen jeden Gegner, vor allem zu Hause, alles möglich. Dieses Mittelfeldduell wird zeigen, welche der beiden Mannschaften sich nach oben und welche sich nach unten in der Tabelle orientieren muss. Ein großes Plus für die Wölfe werden die Fans sein und dank einer vollen s.Oliver Arena im Rücken kann man die nächsten Aufgaben frohen Mutes angehen. Die Mannschaft wird sich auf dem Feld zerreißen und alles in die Waagschale werfen, um die nächsten zwei Punkte zu holen. Sichert euch eure Tickets und kommt ins Wolfsrevier! Seid laut und unterstützt die Wölfe!
von Michael Schulz - 05.12.2019
ECHT - WILD - TREU - GIERIG