v.li.: Steffen Kaufmann (DJK Rimpar Wölfe) enttäuscht schauend, Enttäuschung, disappointed, Einzelbild, 11.10.2019, Würzburg, 2. Handball-Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe - SG BBM Bietigheim
Spielbericht HSV Hamburg
25. November 2019
Visier VfL Lübeck-Schwartau
27. November 2019

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v.li.: Julian Sauer (DJK Rimpar Wölfe), Carl Löfström (TSV Bayer Dormagen), Ante Grbavac (TSV Bayer Dormagen), 15.09.2019, Würzburg (Deutschland), Liqui Moli 2. Handball-Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe - TSV Bayer Dormagen


Vorbericht


VfL Lübeck-Schwartau

Es läuft wahrlich nicht rund beim VfL Lübeck-Schwartau. Mit großen Ambitionen in diese Saison gestartet, lassen die Ergebnisse bisher noch auf sich warten. Vor der Runde galt der Club aus dem Norden durchaus zum erweiterten Favoritenkreis in Sachen Aufstieg. Bereits im März der vergangenen Saison wurde der für den Sommer vorgesehenen Trainerwechsel vollzogen. Der langjährige VfL Coach Torge Greve wechselte zum VfL Gummersbach und wurde von Piotr Przybecki beerbt. Der Pole sollte eigentlich in Doppelfunktion für den VfL und den polnischen Handballverband arbeiten. Als Nationaltrainer Polens wurde er jedoch überraschend bereits im Februar entlassen. Nun hatte er durch Greves Abgang schon seit März Zeit, seine Mannschaft kennenzulernen. In der Abschlusstabelle landete man auf einem respektablen fünften Platz mit nur wenigen Punkten Rückstand zu den Spitzenteams der Liga.

Die Tatsache, dass der neue Trainer nun noch einmal eine komplette Vorbereitung zur Verfügung hat, sorgte im Umfeld der Norddeutschen sicherlich für Zuversicht. Doch nach 13 Spieltagen herrscht mittlerweile große Ernüchterung. Es steht Platz 13 mit 10:16 Punkten und einer Tordifferenz von -7 zu Buche. Dabei war man mit einem Sieg über den VfL Gummersbach im DHB Pokal, sowie 5:1 Punkten aus den ersten drei Saisonspielen, durchaus zufriedenstellend in die Saison gestartet. Danach leistete man sich zwei Niederlagen in Folge gegen Gegner, die man schlagen muss. Zu Hause unterlag man dem HC Elbflorenz mit 23:24 und in Konstanz ließ man mit einer 29:28 Niederlage ebenfalls beide Punkte liegen. Nach diesen Spielen kamen die Mannen von der Ostsee nicht mehr richtig ins Rollen. Am letzten Spieltag kam man zu Hause gegen den EHV Aue erneut nicht über ein Unentschieden hinaus. Es bleibt spannend, ob der DHB Pokalsieger von 2001 die Kurve bekommt und sich in der Tabelle nach oben arbeiten kann.

 
 
Breiter Kader mit Verletzungsproblemen
Seit Jahren ist ein Merkmal des Vereins aus der Marmeladenstadt, dass man einen sehr breiten Kader vorzuweisen hat. Auch in diesem Jahr stehen Trainer Piotr Przybecki 18 Akteure zur Verfügung. Doch einige Verletzungen werfen die Entwicklung immer wieder zurück. Der vor der Saison erst von einem Kreuzbandriss genesene Pawel Genda musste einen erneuten Verletzungsschock verkraften. Bei einem Turnier mit der polnischen Nationalmannschaft riss sich der Halblinke das rechte Kreuzband. In dieser Saison wird in Vereinskreisen nicht mehr mit einer Rückkehr gerechnet. Auch der Neuzugang auf der halbrechten Angriffsposition hat verletzungsbedingt noch nicht allzu viele Spiele absolvieren können. Der großgewachsene Serbe sollte die Abgänge von Vereinslegende Toni Podpolinski und Antonio Metzner kompensieren. Aktuell muss man hier aber eher auf experimentelle Lösungen setzen. Auch eine weitere Stütze des Teams fiel verletzungsbedingt in dieser Spielzeit länger aus. Mittelmann Markus Hansen musste mit einem Innenbandanriss im Knie ebenfalls wochenlang pausieren.

Eingespieltheit und Defensive als Trumpf
Trotz aller Probleme kann die Mannschaft aus dem Kurort an der Ostsee auf einen eingespielten Kern setzen. Ähnlich wie bei den Wölfen sind einige Spieler schon mehrere Jahre für ihren Verein aktiv. Das Aushängeschild der letzten Jahre ist weiterhin die größte Stärke der selbsternannten Tiger. Mit ihrer kompakten und aggressiven Deckung stellen sie viele Gegner vor große Probleme. Martin Waschul spielt hier als Abwehrchef die zentrale Rolle in der Abwehr des VfL. Dahinter lauert mit Dennis Klockmann einer der besten Keeper der Liga, der in diesem Jahr bereits wieder auf eine Quote von 33% gehaltener Bälle kommt. Aus dieser Deckung heraus soll es dann schnell nach vorne gehen. Gerade die beiden besten Torschützen Linksaußen Thees Glabisch und Rechtsaußen Finn Kretschmer strahlen extreme Torgefährlichkeit aus. Auch wenn der VfL Lübeck-Schwartau aktuell mit Problemen zu kämpfen hat, ist das Team nominell definitiv weiterhin zu den Topteams der Liga zu zählen.

 
 
Wölfe wollen zu Hause wieder gewinnen
In der letzten Saison waren beide Partien klare Angelegenheiten für die Norddeutschen. Jedoch ist die Gesamtbilanz aller Duelle sehr ausgeglichen. Aktuell stehen 5 Siege und ein Unentschieden bei 6 Niederlagen zu Buche. Eine Niederlage die natürlich immer in den Köpfen aller Rimparer sein wird, war die Niederlage in der Saison 16/17, als man in Lübeck denkbar knapp den Bundesliga-Aufstieg verpasste. Natürlich will man auch weiterhin zu Hause bei einer positiven Bilanz bleiben. Es wird ein sehr umkämpftes Spiel, das von Emotionen geprägt sein wird. Wenn die Wölfe es schaffen, wieder an die Form der ersten Heimspiele anzuknüpfen, dann besteht eine große Chance auf die nächsten zwei Punkte in der s.Oliver Arena. Mit der Unterstützung der Fans wird man alles reinwerfen. Nur zusammen wird es möglich sein, wieder voll anzugreifen. Gegen den VfL Lübeck-Schwartau wird es sicherlich eine sehr schwere Aufgabe, aber, dass man in der Lage ist zu Hause solche Spiele zu gewinnen, hat man des Öfteren schon bewiesen. Seid dabei, seid laut und unterstützt die Wölfe beim Kampf um die nächsten zwei Punkte!

von Michael Schulz - 26.11.2019

 

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