Spitzenteam im Wolfsrevier
WÖLFE vs. SG BBM Bietigheim
(Dienstag, 24.04.2018, 20.00 Uhr, s.Oliver-Arena, Würzburg
Wenn eine Mannschaft in der sOliver-Arena gastiert, die ihre letzten zehn Spiele verlustpunktfrei gestalten konnte, dabei im Angriff mehr als 31 Tore im Durchschnitt erzielte und die Nordhorner in deren Halle mit neun Toren Unterschied zu deklassieren wusste, ahnt man, was da an geballtem Spielvermögen auf die Wölfe zukommt. Freilich, die Unterfranken gehörten in der Hinrunde zu einem exklusiven Kreis von drei Teams, die etwas Zählbares auf die Heimreise aus Bietigheim mitnehmen konnten, als sie sich dort beim 26:26 die Punkte teilten und dabei die Auseinandersetzung lange Zeit dominiert hatten. Doch das ist Schnee von gestern, denn mittlerweile hat das Team von der Enz die Segel klar in Richtung erste Liga gehisst, und es ist weit und breit niemand in Lauerstellung erkennbar, der das aus eigener Kraft noch verhindern könnte. Im Gegenteil, während die Süddeutschen fleißig Punkte sammelten, stellten die Wölfe erst vor kurzem dem direkten Verfolger aus Lübeck ein Bein, um dann wiederum selbst in Balingen ziemlich böse mit 27:18 abgefertigt zu werden.
So wird sich in dieser Hammerwoche für das Wolfsrudel mit den Bietigheimern wohl der zweite Aufsteiger für die nächste Erstligarunde vorstellen, auch wenn man das dort mit dem Hinweis auf all das, was da theoretisch noch passieren kann, weit von sich weisen wird. Die Mannschaft von Hartmut Mayerhoffer hat acht Punkte Vorsprung und braucht aus den letzten sieben Spielen noch drei Siege, um den Sack endgültig zuzumachen, ein Unterfangen, das auch angesichts des schweren Restprogramms (Wölfe (A), WHV (H), BHC (A), Emsdetten (H), Lübeck (A), Dessau (A), Balingen (H)) mit ziemlicher Sicherheit verwirklicht werden kann. Da wird also eine Mannschaft in der sOliver-Arena mit breiter Brust auflaufen, die sich ohne Zweifel auch für diese Auseinandersetzung durch ihre jüngsten Auftritte einen gewissen Favoritenstatus erarbeiten konnte.
Auf der anderen Seite hatte nämlich die Mannschaft von Matthias Obinger bei der klaren 27:18-Schlappe in Balingen den einen oder anderen Durchhänger gezeigt. Dabei war man nach dem Klassespiel beim BHC und dem knappen Sieg gegen Lübeck eigentlich auf einem guten Weg, auch diese Saison mit einer guten Platzierung abzuschließen. Doch in Balingen wirkten die Wölfe gehemmt, schafften nur in der zweiten Hälfte die Spielintensität zu entwickeln, die notwendig ist, um mit Spitzenteams mitzuhalten. Diese aber ist zwingend, will man gegen die Gäste aus Baden-Württemberg eine wirkliche Chance haben und sich so wenigstens die Möglichkeit erhalten, oben weiter mitzuspielen. Denn die Bietigheimer werden sich mit Sicherheit als Spitzenmannschaft präsentieren, als designierter Aufsteiger sowieso, zudem vermutlich auch noch eine kleine Rechnung begleichen wollen, denn bei der Punkteteilung im Hinspiel hatten sie eine Menge Glück gehabt und sind phasenweise von den Wölfen in eigener Halle vorgeführt worden. Das Wölfe-Publikum erwartet also ein echtes Spitzenspiel in dieser Hammerwoche für ihre Mannschaft, ein Spiel auf Augenhöhe, so ist zu hoffen, und vielleicht ein Spiel, mit dem man ein klein wenig Geschichte schreiben kann. Denn obwohl man sich genau vor einem Jahr beim 31:31 in der sOliver-Arena ebenfalls die Punkte teilte, gewonnen hat man in der Zweiten Bundesliga gegen Bietigheim noch nie.