Schweres Spiel beim unmittelbaren Verfolger
HBW Balingen-Weilstetten vs. WÖLFE
(Freitag, 20.04.2018, 19.45 Uhr, Sparkassenarena Balingen)
Nach dem Spiel ist vor den Spiel! Soviel zumindest war klar, als der damals frisch ins Amt gehobene Balinger Trainer Jens Bürkle nach dem doch recht glücklichen 27:27 seiner Mannschaft beim Hinspiel in der s.Oliver-Arena im kleinen Kreis deutlich machte, dass aus seiner Sicht die Wölfe im Rückspiel keine Chance haben werden. Das wirkte zunächst erstaunlich, denn sein Team hatte kurz zuvor gerade mal einen Punkt retten können, aber möglicherweise hatte er dabei noch im Sinn, dass die Balinger, die lange Zeit die Führung hatten behaupten können, das Spiel selbst aus der Hand gaben. Jedenfalls war er sich mit seiner Prognose so sicher, dass er zugestand, diese auch in der Vorankündigung des Rückspiels zitieren zu dürfen.
Wie auch immer, Jens Bürkle ist nicht irgendwer, sondern als Trainer erstligaerfahren von Hannover an seine alte Wirkungsstätte Balingen zurückgekehrt, um dort dem Absteiger aus dem Oberhaus aus seinem damaligen Durchhänger herauszuhelfen und für höhere Aufgaben wieder flott zu machen. Zudem hatte er vor seinem Engagement bei den Niedersachsen die Wölfe drei Saisons lang trainiert, von der dritten in die zweite Liga geführt und dort gar recht erfolgreich etablieren können. Wenn einer die Wölfe kennt, dann sicher er. Von daher wird er wissen, was er sagt.
Nun sind die Balinger unter seinem Regime rein punktemäßig nicht unbedingt erfolgreicher als noch unter der Ägide seines Vorgängers, aber dass sie in den letzten 9 Spielen nur zwei Niederlagen und sonst meist sehr eindeutige Siege verbuchen konnte, zeigt klar, dass Bürkle das Team stabilisieren konnte und in welche Richtung es strebt. Von daher ist zu vermuten, dass der Balinger Coach seine Mannschaft jetzt erst recht in der Favoritenrolle wähnt, denn schlechter ist sie seit dem Hinspiel ganz sicher nicht geworden. Natürlich ist für ihn eine Sieg Pflicht, denn dass er nicht aus der ersten Liga in die Schwäbische Alb geholt wurde, um eine Mittelfeldposition des Erstligaabsteigers zu verwalten, liegt auf der Hand.
Das weiß auch Matthias Obinger, der trotzdem der Auseinandersetzung im Zollernalbkreis recht gelassen entgegensieht. Selbstverständlich ist ihm die mittlerweile gefestigte Heimstärke des Bundesligaabsteigers nicht entgangen, aber auch nicht, dass sein Team mittlerweile Spaß daran gefunden hat, Spitzenmannschaften in deren Halle zu ärgern. Der Sieg in Nordhorn, vor allen Dingen aber der heiße Kampf auf Augenhöhe beim designierten Aufsteiger BHC, der erst in den Schlussminuten entschieden wurde, sind ein beredtes Zeugnis davon. Von daher wird er an seiner Devise festhalten, Spaß zu haben und mitzunehmen, wo immer etwas zu holen ist. Das wird in Balingen sicher sehr, sehr schwer, aber wenn es leicht wäre, könnte es ja jeder. Und jeder sind die Wölfe in der zweiten Liga schon lange nicht mehr!