Nach den letzten zwei Siegen, inklusive der furiosen Partie gegen den Tabellenführer aus Gummersbach, fährt das Wolfsrudel mit ordentlich Rückenwind in die Hansestadt. Heute ab 19:30 Uhr, in der Hansehalle in Lübeck, kämpfen die Thomann-Schützlinge um zwei weitere ganz wichtige Punkte für den Klassenerhalt.
Zum vorletzten Mal für dieses Jahr stehen die Mainfranken für ein Pflichtspiel in der 2. Handball Bundesliga auf dem Parkett. Die Wölfe haben durch ihr ganz persönliches Erlebnis eine besondere Bindung zum kommenden Gegner: Die Rede ist von der bitteren Auswärtsniederlage aus dem Jahr 2017, wobei man am letzten Spieltag der Saison den Aufstieg in die 1. Handball-Bundesliga verspielt hatte.
Jetzt, am 18. Spieltag der Saison 2021/22, sieht die Sache ganz anders aus: Beide Mannschaften kämpfen mittlerweile um den Klassenerhalt und stecken mittendrin im Abstiegskampf. Dabei machen die letzten Auftritte der Grün-Weißen durchaus Hoffnung auf einen guten Weg. Nach dem so wichtigen Auswärtssieg gegen den TuS Ferndorf und der Überraschung gegen den VfL Gummersbach, haben die Wölfe die große Chance, sich auf der Zielgeraden der Hinrunde ein kleines Polster auf die Abstiegsplätze zu verschaffen. Derzeit verweilt das Team von Trainer Julian Thomann mit 14:20 Punkten auf dem 13. Tabellenplatz. Ein Blick auf die unteren Plätze zeigt aber, dass diese Bilanz mit Vorsicht zu genießen ist. So ist der letzte Nichtabstiegsplatz lediglich zwei Punkte entfernt. Und auf diesem steht ausgerechnet, mit dem VfL Lübeck-Schwartau, der Gastgeber des kommenden Spiels. Für einen Wolf ist die Partie aber auch neben dieser Konstellation ein ganz Besonderes. Die Rede ist von dem gebürtigen Lübecker Marino Mallwitz, der auf seinen alten Verein treffen wird: „Natürlich ist es immer schön wieder in den Norden zu kommen. Ich werde dort auf viele bekannte Gesichter treffen. Während des Spiels gilt aber die volle Konzentration auf die zwei Punkte, alles andere wird erstmal nebensächlich sein“, beurteilt der 25-Jährige seine Rückkehr. „Wir wollen an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen. Jeder Punkt zählt aktuell“, so Mallwitz.
Der Gegner hingegen steckt aktuell in einer kleinen Formkrise. Nach vier Niederlagen in Folge steht das Team von Trainer Piotr Przybecki auf dem Siebzehnten Tabellenplatz. Ein Rang, mit dem der Verein sicher nicht zufrieden sein kann. So besitzt der Club aus Schleswig-Holstein über einiges an Erfahrung sowie Qualität im Kader und gehört mit seinen Strukturen absolut in die Zweite Liga. Gerade zu Hause in der sogenannten „Hansehölle“, ist es seit Jahren extrem schwer zu Punkten. Marino Mallwitz erwartet eine harte Aufgabe in seiner Heimat: „In der Hansehalle ist es alles andere, als einfach zu gewinnen. Ich erwarte ein abwehrintensives Spiel, mit viel Kampf von beiden Teams. Beide Mannschaften spielen aktuell gegen den Abstieg und müssen auf einige Akteure verzichten. Trotzdem gehen wir voll fokussiert in die Partie und wollen uns mit den nächsten zwei Punkten ein gutes Gefühl für die Feiertage holen.“ Dabei zählen die Wölfe auch wieder auf zahlreiche Paraden des 25-Jährigen, der aktuell in sehr guter Verfassung ist und sich schon einige Spiele als Lebensversicherung der Wölfe bewährt hat.
Julian Thomann wird gegen die Hansestädter auf den Kader der letzten Wochen zurückgreifen können. Mit zwei Punkten, könnte man den dritten Sieg in Folge einfahren und mit breiter Brust ins Jahresfinale gehen. Im letzten Spiel der Hinrunde, hätte man dann die Chance gegen Eisenach um ein ausgeglichenes Punktekonto zu kämpfen.