Der vorletzte Streich im Wolfsrevier
Im Hinspiel wurde noch über „die Serie gegen Saarlouis“ gefachsimpelt und spekuliert, wie lange diese noch anhalten würde. Damals waren es sieben ungeschlagene Spiele in Folge, davon fünf Siege und zwei Unentschieden, in der Liga und dem Pokalwettbewerb, aus denen die Grün-Weißen, seit dem Aufstieg der Wölfe 2013 ins deutsche Handballunterhaus, etwas Zählbares mitnehmen konnten und sich nie geschlagen geben mussten. Nach der Begegnung am 10. Dezember des vergangenen Jahres in der Halle am Stadtgarten war die Ernüchterung dann umso größer, als die Gastgeber, trotz 12:14-Halbzeitführung der Wölfe, am Ende mit 29:28 als Sieger vom Parkett gingen. Die Serie war also gerissen.
Der Serien-Zähler also steht aktuell auf null, aber das ist für die anstehende Partie in der s.Oliver Arena auch irrelevant. Wenn am 20. Mai 2017 (Samstag), um 20 Uhr, die Begegnung zwischen den Rimparer Wölfen und der HG Saarlouis im Wolfsrevier angepfiffen wird, geht es nicht um eine Serie, sondern um zwei der letzten acht möglichen Punkte der laufenden Zweitligasaison. Für beide Teams sind es immens wichtige Zähler im Saisonendspurt. Während die Wölfe noch im Rennen um die Aufstiegsplätze vertreten sind, kämpfen die Gäste von der französischen Grenze noch ums pure Überleben. Saarlouis belegt zwar nach 33 Spieltagen Position 12 der Liga, jedoch haben die Saarländer lediglich zwei Punkte Vorsprung auf den ersten direkte Abstiegsrang (Stand 9. Mai), den aktuell der ASV Hamm-Westfalen inne hat.
Für Saarlouis ist das Szenario „Abstiegskampf“ aber nichts Neues. Man könnte die Gäste sogar als Profis im Nichtabsteigen bezeichnen. In den vergangenen drei Spielzeit belegte das Team aus Saarlouis zum Ende der jeweiligen Spielzeit immer den ersten Abstiegsrang, doch trotz des theoretischen sportlichen Abstiegs, hielten sie jedes Mal die Klasse. In der Saison 2013/2014 rettete das Landgericht Dortmund die HGS vor dem drohenden Abstieg in Liga 3. Nachdem der HSV Hamburg für die Bundesligasaison 2014/2015 in der ersten und zweiten Instanz keine Lizenz für das deutsche Handballoberhaus erhielt, sicherten sich der HBW Balingen-Weilstetten (1. Liga) und Saarlouis (2. Liga) per einstweiliger Verfügung den Klassenerhalt. Im Jahr darauf konnte die HGS durch die nichterteilte Lizenz gegen den TV Großwallstadt und in der vergangenen Saison aufgrund des Lizenzentzugs gegen die Handballfreunde Springe die Klasse halten. In dieser Saison wollten die Saarländer den Klassenverbleib aus eigener Kraft verwirklichen. Bisher befinden sie sich auch auf einem guten Weg. Vor allem gegen die Spitzenteams der Liga konnte die Handballgemeinschaft Saarlouis wichtige Punkte einstreichen.
Für die Wölfe hingegen ist der Klassenerhalt längst erreicht und von Platz zwei bis neun noch alles drin. Das Team von Matthias Obinger hat sich in dieser Saison bisher teuer verkauft und möchte sich in den letzten Spielen, natürlich vor allem vor dem heimischen Publikum, für die schwere und schweißtreibende Arbeit des kompletten Jahres belohnen und mit den Fans diese unglaubliche Spielzeit erfolgreich zu Ende bringen.
Kommen Sie in die Halle und werden Sie ein Teil der Erfolgsgeschichte, die dieses Team, dieser Verein, diese Region und diese Fans geschrieben haben und zweifelsohne auch weiterschreiben werden.
Für die DJK Rimpar Wölfe
Michael Endres