Interview Andreas Wieser
19. Oktober 2020
Heimspielhinweise Weitere Infektionsschutzmaßnahmen
21. Oktober 2020

Im Visier: ASV Hamm-Westfalen

Vor dem zweiten Heimspiel in der Spielzeit 2020/21 gibt es hier einige Informationen zum Gegner:

 

Stadt

Hamm, gelegen am nordöstlichen Rand des Ruhrgebiets, wird als klassische Eisenbahnerstadt beschrieben. Noch heute ist die Lippestadt ein wichtiger Knotenpunkt für Bahnstrecken. Einst beherbergte sie den größten Rangier- und Güterbahnhof Europas, heute ist er allerdings weitestgehend stillgelegt. Die Pauluskirche im Herzen der Stadt ist das älteste Wahrzeichen von Hamm. Allerdings wird der Glaselefant, welcher aus der Kohlewäsche einer ehemaligen Zeche gebaut wurde und seit 1984 auf dem alten Gelände der Landesgartenschau steht, von vielen der circa 180.000 Bewohner als das heimliche Wahrzeichen ihrer Stadt betrachtet. Apropos Einwohner: Diese werden innerhalb der Stadtgrenzen entweder als „Hammer“ oder „Hammenser“ bezeichnet. Während Hammer der geläufige Begriff für die einfachen Bürger ist und auch in den Medien genutzt wird, bezeichnen sich Personen zumeist als Hammenser, welche seit mehreren Generationen im Stadtgebiet leben und eher einer humanistisch geprägten Bevölkerungsschicht angehören.

 

Der Verein
 
Seit 1904 existiert der Verein. Heute ist er der klassenhöchste Klub in der Lippestadt und ein sportliches Aushängeschild. Den Grundstein für den sportlichen Erfolg legte der Allgemeine Sport Verein durch den Zusammenschluss dreier Klubs zum ASV 04/69 Hamm. 2005 stieg dieser Klub erstmals in die 2. Bundesliga auf und konnte dort 2010 die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die 1. Bundesliga feiern. Bereits ein Jahr zuvor war der ASV Hamm und die Ahlener SG zur HSG Ahlen-Hamm fusioniert, um die Kräfte der Region zu bündeln. Trotz anfänglichem wirtschaftlichem Aufschwung wurden die Erwartungen der Verantwortlichen nicht erfüllt und das Projekt scheiterte bereits im Jahr 2011. Auch der direkte Abstieg aus dem Oberhaus konnte nicht vermieden werden, sodass seit der Saison 2011/2012 der ASV Hamm-Westfalen wieder das Spielrecht in der 2. Bundesliga trägt. Das soll sich laut den heutigen Verantwortlichen allerdings mittelfristig wieder ändern: Mit einer recht offensiven Haltung hat man 2014 den 2-5-1 Club gegründet. Er verfolgt die Zielsetzung aus der 2. Bundesliga in 5 Jahren in die 1. Bundesliga aufzusteigen. Damit wäre im Sommer 2019 der Aufstieg für die Westfalen fällig gewesen. Man war häufig nah dran und nimmt dieses Jahr einen neuen Anlauf auf das Handballoberhaus.
 
 
 
Die Mannschaft
 
 
In der vergangenen Saison war man mal wieder in der Spitzengruppe der Liga vertreten, doch der coronabedingte Ligaabbruch machte dem ASV einen Strich durch die berechtigten Aufstiegsambitionen. Neu besetzt wurde in Hamm die Trainerposition. Auf Kay Rothenpieler folgt nun Michael Lerscht vom Ligakonkurrenten aus Ferndorf. Im Spielerkader gibt es nur zwei Neuerungen. Vom TuS Nettelstedt-Lübbecke kommen Rückraumlinks Marian Orlowski und Rückraumrechts Jo-Gerrit Genz. Diese beiden sollen die Abgänge von Stefan Lex und Oliver Milde kompensieren, die den Verein im Sommer verlassen haben. Weitere Abgänge sind Torhüter Oliver Krechel, Linksaußen Vyron Papadopoulus und Kreisläufer Andre Kropp, sowie Rückraumlinks Michael Oehler. Die Abgänge sollen größtenteils mit Spielern aus den eigenen Reihen aufgefangen werden.
 
Das Gerüst des ASV Hamm-Westfalen bleibt seit Jahren gleich. Torhüter Felix Storbeck, Abwehrspezialist Markus Fuchs und die beiden Kreisläufer Jan Brosch und Jakob Schwabe gehören schon lange zu den Leistungsträgern der Rot-Weißen. Hinzu kommen die beiden Mittelmänner Merten Krings und Sören Südmeier, die beide mit ihrer Spielübersicht hervorstechen, aber auch durch ihre eigene Torgefahr den Angriff des ASV unberechenbar machen. Für Tempo im Spiel der Hammer sorgen die beiden Außen Fabian Huesmann und der vom TV Emsdetten gekommene Marten Franke. Es gilt abzuwarten wie Neu-Trainer Michael Lerscht diese Mannschaft formen kann und ob es in dieser Saison für den großen Wurf reichen kann.
 
 

Michael Schulz – 20.10.2020