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v.li.: Alexander Weck (VfL Gummersbach), Alexander Becker (VfL Gummersbach), Benjamin Herth (DJK Rimpar Wölfe), Patrick Gempp (DJK Rimpar Wölfe), Tin Kontrec (VfL Gummersbach), Steffen Kaufmann (DJK Rimpar Wölfe), 08.02.2020, Würzburg, 2. Handball-Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe - VfL Gummersbach


Spielbericht


VfL Gummersbach

Es war ein wahrer Handballfight an diesem Samstagabend in der s.Oliver Arena. Vor einer unglaublichen Kulisse schenkten sich beide Teams über die gesamte Spielzeit hinweg nichts. Nach einem Beginn, der an Intensität auf beiden Seiten kaum zu überbieten war, übernahm der VfL Gummersbach das Kommando in dieser Partie. Die Wölfe kämpften sich wieder heran und gaben alles, doch letztlich reichte es nicht. Die breitere Bank und am Ende auch die höhere Qualität setzte sich verdient durch. Mit 26:29 konnte sich der Favorit zum Sieger küren. Alle Blau-Weißen bejubelten die hart erkämpften Punkte. Auf Seiten der Mainfranken kann man auf eine kämpferisch starke Leistung schauen, bei der Kleinigkeiten gefehlt haben, um den großen VfL Gummersbach zu bezwingen.

Überragende Anfangsphase

Wille, Kampfbereitschaft, Emotionen! Alles wurde von Anfang an geboten. Auch auf den Rängen ging es vom Start weg heiß her. Die Wölfe-Fans lieferten sich mit den mitgereisten VfL-Fans ein ähnlich packendes Duell wie die beiden Mannschaften auf dem Feld. Den ersten Treffer erzielte Marvin Sommer in Spielminute drei nach einem Ballgewinn per Tempogegenstoß. Beide Abwehrreihen dominierten die jeweiligen Angreifer sehr gekonnt. Es gab hüben wie drüben harte Zweikämpfe, die jedoch nicht unfair geführt wurden. Der erste Treffer auf Seiten der Heimmannschaft fiel durch Kapitän Patrick Schmidt per Siebenmeter. Nach sechs gespielten Minuten stand es 1:1.

Die erneute Führung durch Janko Brozovic konnten die Wölfe mit einem Doppelschlag kontern. Patrick Gempp traf doppelt und besorgte quasi im Alleingang die erste Führung für die Grün-Schwarzen. Nun ging es hin und her: Die Führung wechselte mehrmals und bis zum 8:8 in der 20. Spielminute durch Benedikt Brielmeier war die Begegnung komplett offen. Innerhalb der nächsten drei Minuten unterlief den Hausherren der ein oder andere technische Fehler zu viel. Gummersbach wusste dies zu bestrafen und agierte extrem konsequent. Fynn Herzig schloss einen 0:3-Lauf für die Gäste ab und brachte seine Farben mit 8:11 in Führung.

Die Wölfe mühten sich weiter und kamen gerade im Angriff kaum zu einfachen Toren. Die Abwehr konnte die Anfangsaggressivität nicht komplett aufrechterhalten. Der VfL kam jetzt vor der Pause zu leicht zu Treffern. Erneut Janko Brozovic traf, mit dem letzten Tor dieses Durchgangs, zum 11:14 Halbzeitstand. Es war in den ersten 30 Minuten ein Duell auf Augenhöhe, bei dem der Favorit sich etwas absetzen konnte.
 
2. Handball-Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe – VfL Gummersbach

Benni Herth war einer der Aktivposten in der Offensive. - Foto: Frank Scheuring/Foto2Press

 
Wölfe nah dran an der Überraschung

Der Start in die zweite Hälfte war sehr wichtig in diesem Spiel, da es darum ging, den Anschluss nicht zu verlieren. Es war klar, dass der VfL mit viel Druck beginnen würde, um sich möglichst früh abzusetzen. Bis zur 35. Minute konnten die Gäste ihren 3-Tore-Vorsprung behaupten. Linksaußen Marvin Sommer erzielte mit einem seiner sechs Treffer den 13:16 Zwischenstand. Doch die Mannschaft von Trainer Ceven Klatt steckte nicht auf und kämpfte sich zurück in die Partie. Vorne spielte Benjamin Herth stark auf und hinten zeigte Andreas Wieser einige Paraden.

Nach exakt 38 Minuten wurde Gästecoach Torge Greve dann zu einer Auszeit gezwungen, da die Hausherren durch Steffen Kaufmann zum 16:16 ausgleichen konnten. Die Stimmung in der Halle brodelte und spätestens beim Ausgleich glaubte wieder jeder an die Sensation. Nach der kurzen Verschnaufpause legten die Oberbergischen wieder zwei Treffer vor. Torhüter Matthias Puhle zeichnete sich nun häufiger aus und verlieh seiner Abwehrreihe noch mehr Stabilität. Alexander Weck erhöhte auf 16:18. In der 45. Spielminute mussten die Wölfe eine rote Karte gegen Julian Sauer nach grobem Foulspiel verkraften. Das Spiel blieb dennoch eng und Gummersbach konnte sich nicht entscheidend absetzen. Angetrieben von den heimischen Fans warfen die Grün-Schwarzen alles nach vorne. Dank drei Treffern von Benjamin Herth in Folge konnte man immer wieder auf ein Tor verkürzen. Jedoch wollte der Ausgleich oder sogar eine Führung nicht gelingen. In der Defensive kam man nun häufiger etwas zu spät in die Zweikämpfe. Dies wusste Gummersbach zu nutzen und kam nun immer häufiger über Rückraumwürfe zum Erfolg. Janko Brozovic, der mit Österreich bei der Heim-EM aktiv war, traf sechs Minuten vor dem Ende zur erstmaligen 3-Tore-Führung seit einer langen Zeit.

Die Hausherren stemmten sich gegen die drohende Niederlage und konnten noch zweimal auf zwei Treffer verkürzen. Doch als Luis Villgrattner kurz vor dem Ende auf 24:28 erhöhte, war die Vorentscheidung gefallen. Auch eine offene Manndeckung hatte keinen Erfolg mehr. Letztlich gewann beim 26:29 die abgezocktere Mannschaft. Gummersbach ließ sich nie aus der Ruhe bringen und fand immer die passende Antwort. Auch, wenn sich die gesamte Halle zusammen mit dem Team gegen die Niederlage gewehrt hatte, musste man sich doch knapp geschlagen geben. Die breitere Bank und etwas mehr Abgeklärtheit haben dieses Spiel in der Endphase entschieden.
 
2. Handball-Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe – VfL Gummersbach

Kapitän Patrick Schmidt war mit acht Treffern bester Torschütze. - Foto: Frank Scheuring/Foto2Press

 

Wichtige Wochen vor der Brust

Danke nochmals an alle Fans für diesen Rahmen, für ein unglaublich intensives Zweitliga-Spiel. Für die Mannschaft geht es nächste Woche bereits weiter. Im Duell der Tabellennachbarn ist man beim TSV Bayer Dormagen zu Gast. Das letzte Spiel im Rheinland ist nicht in guter Erinnerung geblieben. Damals absolvierten die Wölfe eines ihrer schlechtesten Spiele in ihre Bundesligahistorie. Man musste nach einer desolaten Leistung eine deftige 28:16 Packung hinnehmen. Aufgrund des deutlich besseren Torverhältnisses stehen die Wiesel vor den Wölfen in der Tabelle. Vor allem zu Hause ist der TSV sehr stark und spielt seine Gegner häufig völlig an die Wand. Einige Topteams haben dies in dieser Saison schon zu spüren gekommen.

Das nächste Heimspiel steht am 22.02 gegen den TuS Ferndorf an. Auch die Formkurve der Siegerländer zeigt stetig nach oben in den letzten Wochen. Es gilt nun in den nächsten Wochen zu punkten, um den Anschluss an die vorderen Plätze halten zu können. Natürlich könnt ihr für dieses Spiel bereits eure Tickets kaufen. Seid dabei! Alles für die Wölfe!

Statistik:

Wölfe: Brustmann (4 Paraden), Wieser (4 Paraden), Schömig 1, Böhm, Karle, Gempp 2, Schmidt 8, Kaufmann 6, Schulz 3, Backs , Brielmeier 2, Herth 4, Sauer

Gummersbach: Ivic ( 1 Parade), Puhle ( 7 Paraden), Schröter 1, Fanger, Dayan, Blohme 4, Kontrec, Sommer 6, Weck 4, Herzig 2, Meinhardt, Villgrattner 3, Stüber 1, Becker 2, Bozovic 6, Busch

Siebenmeter: 7/8 / 2/4

Zeitstrafen: 2 / 3

Michael Schulz - 09.02.2020

 

ECHT - WILD - TREU - GIERIG