Interview Philipp Meyer
25. November 2019
Vorbericht VfL Lübeck-Schwartau
26. November 2019

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v.li.: Steffen Kaufmann (DJK Rimpar Wölfe) enttäuscht schauend, Enttäuschung, disappointed, Einzelbild, 11.10.2019, Würzburg, 2. Handball-Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe - SG BBM Bietigheim


Spielbericht


ThSV Eisenach

Es war ein gebrauchter Sonntagnachmittag für die Wölfe. Ebenso wie im vergangenen Jahr wurde es eine sehr bittere Partie für die Mainfranken. Nur dieses Mal begann alles deutlich früher. Die Gäste kamen schlecht in die Partie, nach 20 Minuten war man ergebnistechnisch noch im Spiel, jedoch kassierte man dann einen vorentscheidenden 6:2-Lauf. Der HSV Hamburg Handball brauchte keine Glanzleistung, um sich einen ungefährdeten Heimsieg zu sichern. Die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen stellte eine kompakte Deckung und bestrafte jeden Fehler eiskalt. Bei den Gästen hingegen lief nichts zusammen. Nach der Pause gab es nochmal ein leichtes Aufbäumen, doch letztlich setzte es eine, auch in der Höhe verdiente, 28:18-Klatsche.

20 Minuten zumindest in Schlagdistanz

Die Anreise am Tag zuvor sowie die Übernachtung im Hotel ist optimal verlaufen. Die Rahmenbedingungen, abgesehen von der weiterhin angespannten Personallage, waren also zufriedenstellend. Es sollte eigentlich ein spannendes Duell zweier punktgleicher Tabellennachbarn werden, das war es jedoch nur ansatzweise in den ersten 20 Minuten. Gleich das erste Tor für den HSVH erzielte Philipp Bauer mit viel zu viel Freiraum über das Abwehrzentrum. Soweit noch keine Probleme, da auch die Wölfe offensiv gut reinkamen in die Partie. Toptorschütze auf Seiten der Gäste war Dominik Schömig. Er erzielte nach fünf gespielten Minuten den 2:2 Ausgleichstreffer.
 
 
In der Folge setzten die Hamburger zu einem ersten Zwischenspurt an, der auch unterstützt wurde durch die steigende Fehlerzahl auf Seiten des Rudels. Angetrieben von fast 3.000 Zuschauern in der Sporthalle Hamburg, schloss Lukas Ossenkopp den ersten 3:0-Lauf für die Hausherren ab. Beim Stand von 5:2 nach 13 gespielten Minuten war Trainer Ceven Klatt zu seiner ersten Auszeit gezwungen. Es wurde nochmals an den Matchplan erinnert und dass die Kampfbereitschaft gesteigert werden müsse.

Max Brustmann hielt zu Beginn noch einige freie Bälle der Hamburger Schützen, so kam man nach circa einem Drittel des Spiels nochmals auf 5:4 heran. Doch bis zur Pause reihten sich Fauxpas an Fauxpas im Spiel der gelb gekleideten Gäste. Vorne machte man zu leichte Fehler, die von den Norddeutschen konsequent per 1-2 Welle bestraft wurden. Man kam nur noch selten in die 6 gegen 6-Abwehrsituation, aber selbst dort fehlte jeglicher Zugriff. In den letzten zehn Minuten vor der Pause wurden die Wölfe förmlich überrannt. Dominik Schömig stellte per Siebenmeter den 12:6 Halbzeitstand her.

Kurzes Aufbäumen und trotzdem ohne richtige Chance

Die Erwartungen vor der Partie waren doch sehr positiv. In der vergangenen Saison gab es jeweils zwei enge Spiele und nun sollte es soweit sein, dass die Wölfe auch Mal zwei Punkte gegen die Hanseaten mitnehmen würden. Doch man hatte die Endphase der ersten Hälfte komplett verschlafen. Auch eine halbwegs ordentliche Ausgangsposition für den zweiten Durchgang war fahrlässig verspielt worden. Es ging nun darum, nochmals zu kämpfen, um vielleicht eine kleine Chance zu erhalten und zurück in diese Partie zu finden. Die Mannschaft von Trainer Ceven Klatt kam auch gut aus der Kabine. Innerhalb von drei Minuten startete man durch bessere Bewegungen in der Offensive einen 3:1-Lauf. Beim Stand von 13:9 gab es nach einer Brustmann-Parade sogar die Möglichkeit, auf 13:10 zu verkürzen.

 
v.li.: Trainer Ceven Klatt (DJK Rimpar Wölfe) gibt seinem Team Anweisungen, 15.09.2019, Würzburg (Deutschland), Liqui Moli 2. Handball-Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe - TSV Bayer Dormagen

Ceven Klatt versuchte die notwendigen Stellschrauben zu drehen, fand aber auch keine Lösungen - Foto: Frank Scheuring/Foto2Press

 
An diesem Tag lief allerdings einfach nichts zusammen. In der Folge passierten wieder zu leichte Fehler in allen Bereichen. Ein echtes Stemmen gegen die drohende Niederlage war auch nicht zu erkennen. Zwischenzeitlich hatten die Männer von der Elbe zum endgültig vorentscheidenden Zwischenlauf angesetzt: Linksaußen Jonas Gertges erhöhte nach 41 Minuten beim Stand von 18:10 erstmals auf acht Tore Vorsprung. Taktisch versuchte es das Rudel nochmal mit dem siebten Feldspieler, aber diese Maßnahme flog den Gästen postwendend um die Ohren. Hamburg erzielte zwei Treffer auf das verwaiste Tor in Folge und raste dem Sieg entgegen. Niklas Weller, der Toptorschütze der Gastgeber, erzielte zwischenzeitlich beim 27:16, drei Minuten vor dem Ende, die höchste Führung für seine Farben. Nach 60 gespielten Minuten stand die höchste Saisonniederlage der Wölfe fest. Für die bisher schlechteste Saisonleistung kassierte man eine deftige 28:18 Niederlage.

Nächstes Heimspiel gegen den VfL Lübeck-Schwartau

Das einzig Positive ist, dass man bereits am Donnerstag die Möglichkeit hat, vor den heimischen Fans zu zeigen, was man drauf hat. Die Leistung aus diesem Spiel muss so schnell wie möglich analysiert, aber dann auch abgehakt werden. Vor den eigenen Fans sollte man doch sein wahres Gesicht zeigen und sich wieder an die Grundtugenden des Wölfe-Handballs erinnern. Die Gäste aus dem Norden sind nicht gut in die Saison gestartet, jedoch bleiben sie durch ihren breiten Kader immer brandgefährlich. Aktuell rangieren die Tiger noch hinter den Wölfen in der Tabelle, da man bereits einige Punkte hat liegen lassen. In den Duellen der letzten Saison gab es wenig zu holen gegen den VfL. Zusammen mit den eigenen Fans in einer vollen s.Oliver-Arena soll der Spieß jetzt endlich umgedreht werden. Es heißt, alles reinzuhauen, zu kämpfen und sich dann zu Hause mit zwei Punkten zu belohnen. Holt euch eure Tickets und seid dabei! Kommt ins Wolfsrevier gegen den VfL Lübeck-Schwartau!

Statistik:

Hamburg: Mark Van den Beucken, Marcel Kokoszka (2 Paraden), Aron Edvardsson (10 Paraden), Pelle Leo Fick, Blazencko Lackovic, Leif Tissier 1, Niklas Weller 6, Lukas Ossenkopp 5, Jonas Gertges 4, Marius Fuchs, Philipp Bauer 4, Jan Forstbauer 1, Thies Bergemann 5, Jan Kleineidam 1

Wölfe: Max Brustmann (7 Paraden), Andreas Wieser (3 Paraden), Dominik Schömig 6, Lukas Böhm, Felix Karle, Patrick Gempp, Patrick Schmidt 2, Steffen Kaufmann 2, Lukas Siegler, Philipp Meyer, Schulz Michael 3, Fin Backs, Benedikt Brielmeier 5, Benjamin Herth

Siebenmeter: 3/3 / 4/6

Zeitstrafen: 2 / 3

von Michael Schulz - 06.11.2019

 

ECHT - WILD - TREU - GIERIG