Interview Patrick Schmidt
28. Januar 2020
Im Visier VfL Gummersbach
4. Februar 2020

Slide

v.li.: Juan Antonio Sario Viciano (HSG Krefeld), Dominik Schömig (DJK Rimpar Wölfe), Kevin-Christopher Brüren (HSG Krefeld), 01.02.2020, Würzburg, 2. Handball-Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe - HSG Krefeld


Spielbericht


HSG Krefeld

Die beste Nachricht gleich zu Beginn. Ein Sieg beim Handball bringt der Gewinnermannschaft zwei Pluspunkte. Eine B-Note gibt es nicht und am Ende vom Jahr fragt auch niemand mehr nach der Art und Weise, wie man den Erfolg errungen hat.

Der Tabellenletzte aus Krefeld war an diesem Samstagabend ein mehr als unbequemer Gegner. Als abgeschlagenes Schlusslicht, mit gerade einmal einem Pflichtspielsieg gegen Dormagen, spielte der Aufsteiger frei auf. Sie investierten alles was sie hatten. Vor allem kämpferisch wussten sie zu überzeugen und nutzten die Chancen, die ihnen von den Wölfen geboten wurden. Vor etwas über 1.500 Zuschauern in der s.Oliver Arena entwickelte sich eine offene Partie. Die Gastgeber taten sich von Beginn an etwas schwer, aber spätestens in Halbzeit zwei ergaben sich Chancen, um den Gegner zu distanzieren. Doch aufgrund von 20 Fehlwürfen und mehreren technischen Fehlern auf Seiten der Hausherren, schafften es die Eagles bis zum Schluss im Spiel zu bleiben. Letztlich zitterte sich der Favorit aus dem Tabellenmittelfeld zu einem 27:26 Heimerfolg. Der Jubel darüber fiel eher verhalten aus, da man wusste, dass man mit einem blauen Auge davon gekommen war.

Krefeld zu Beginn in Führung

Vom Start weg war es eine offene Begegnung. Die Gäste aus Nordrhein-Westfalen spielten ohne großen Druck auf. Gerade zu Beginn war der kleine, wendige Mittelmann Simon Ciupinski kaum in den Griff zu bekommen. Er bereitete das 0:1 durch Tonio Sario vor. Diesen Treffer konnte Kapitän Patrick Schmidt, mit viel Zug zum Tor aus der zweiten Welle heraus, ausgleichen. Das darauffolgende Tor erzielte Ciupinski selbst, mit einem sehenswerten Schlagwurf, über die Abwehr hinweg. Es dauerte bis zur siebten Spielminute, bis die Wölfe erstmals durch Fin Backs mit 3:2 in Führung gehen konnten. Vor allem über das Tempospiel waren die Männer von Trainer Ceven Klatt sehr gefährlich. Wenn diese Situationen konsequent zu Ende gespielt wurden, kamen sie auch zu einfachen Toren.

In der Folge ging es immer weiter hin und her. Die Heimmannschaft legte einen Treffer vor und die Gäste glichen wieder aus. Es boten sich bereits hier einige Gelegenheiten, sich deutlicher abzusetzen, doch der Angriffsmotor stotterte noch gewaltig. In der 14. Spielminute erzielte Patrick Schmidt die erste Zwei-Tore-Führung für die Grün-Weißen. Beim Stand von 7:5 hatte man die Partie gut im Griff. Es folgte jedoch ein 4:1 Lauf der Gäste, denn Torhüter Norman Toth spielte in dieser Phase groß auf und entschärfte einige Bälle. Insgesamt war der Keeper der Eagles, wie bereits im Hinspiel ein wichtiger Faktor. Am Ende kam er auf neun Paraden und 25% gehaltene Bälle.

Jonas Vonnahme schloss den Zwischenspurt der Krefelder ab und brachte seine Farben mit 8:9 in Führung. In der Halle rieben sich einige Betrachter die Augen, da es eigentlich so schien, als ob die Wölfe diese Partie unter Kontrolle hätten. Bis zur Halbzeit ging es hoch und runter, da beide Teams versuchten, ihr Tempospiel zu etablieren. Den Hausherren gelang dies etwas besser und so ging man mit einer 14:13-Führung in die Pause. Kurz vor der Sirene gab es noch einen sehenswerten Distanzwurf auf Seiten der Wölfe, der jedoch zu spät im Tor angekommen war. So blieb es bei dem Ergebnis und man ging mit einem Tor Vorsprung in die Kabinen.
 
2. Handball-Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe – HSG Krefeld

Lange hatten die Wölfe zu kämpfen.. - Foto: Frank Scheuring/Foto2Press

 
Kampf und etwas Glück bringen den Sieg

Mit etwas Wut im Bauch kam die Heimmannschaft aus der Kabine. Mit der ersten Hälfte war man sichtlich unzufrieden. Man wusste aber auch, dass solche Begegnungen meistens nicht in den ersten 30. Minuten entschieden werden. Es blieb also noch ausreichend Zeit, um dieses Spiel für sich zu entscheiden. Innerhalb von vier Minuten legten die Wölfe einen 3:1 Lauf hin. Steffen Kaufmann erzielte die erste Drei-Tore-Führung der Partie. Die Abwehr stand nun besser und die daraus resultierenden Ballverluste wurden konsequenter bestraft als noch zu Beginn. Bereits in dieser Phase ergaben sich Möglichkeiten, sich weiter abzusetzen. Doch immer wieder vergab man klarste Chancen oder lud die Gäste durch technische Fehler zu Gegenstößen ein. Trotz allem schaffte man es, sich bis zur 41. Minute auf 21:17 abzusetzen. Die Begegnung schien nun endlich in die richtige Richtung zu laufen und eine Vorentscheidung lag in der Luft. Das Wolfsrudel bestrafte in dieser Phase die Fehler der Eagles konsequenter und erspielte sich auch vorne gute Wurfgelegenheiten.

Nun dauerte es sieben Minuten, bis Patrick Schmidt den nächsten Treffer erzielen konnte. Zwischenzeitlich setzte es einen 0:4 Lauf der Gäste, der auch nicht durch eine Auszeit unterbrochen werden konnte. Das Zwischenhoch der HSG war zudem durch Unkonzentriertheiten auf Seiten der Hausherren stark begünstigt. Auch die soeben erzielte Führung von Patrick Schmidt, wurde nochmals durch Henrik Schiffmann ausgeglichen. Lukas Siegler spielte nun stark auf und brachte seine Farben auf 27:25 in Führung. Eine Vorentscheidung wurde jedoch auch hier verpasst. 20 Sekunden vor dem Ende nahmen die Gäste eine Auszeit beim Spielstand von 27:26. Es lief alles auf den letzten Angriff hinaus. Ciupinski kam kurz vor der Sirene zum Schuss. Doch der starke Andreas Wieser konnte diesen Ball entschärfen und hielt so den glücklichen Heimsieg fest.
 
2. Handball-Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe – HSG Krefeld

..doch letztlich setzte man sich doch durch! - Foto: Frank Scheuring/Foto2Press

 

Nächstes Heimspiel als Gradmesser

Das erste Spiel nach der Winterpause ist meistens schwieriger als manch andere Spiele. Dies hat man auch an den anderen Begegnung in der Liga gesehen. Außerdem war die HSG Krefeld auch ein sehr unangenehmer Gegner, der im Rahmen seiner Möglichkeiten, nah am Optimum gespielt hat. In der nächsten Woche wird sich zeigen, wo die Wölfe wirklich stehen. Dann wird der große VfL Gummersbach zu Gast sein. Die Mannschaft von Torge Greve konnte ihr Spiel zum Auftakt mit 27:12 mehr als deutlich gewinnen. In dieser Begegnung wird man sehen, wo man aktuell steht, da der VfL eine Topmannschaft der Liga ist. Der Traditionsverein hat mit diesem Statement-Sieg seine Aufstiegsambitionen erneut unterstrichen. Der hohen individuellen Klasse müssen die Wölfe eine geschlossene Mannschaftsleistung entgegenstellen. Zusammen mit den Fans in der s.Oliver Arena wird alles versucht werden, um beide Punkte in Würzburg zu behalten. Trainer Ceven Klatt sagte bereits nach dem Spiel gegen Krefeld, dass man sich nächste Woche zu 100% steigern müsse. Dies sollte für die Mannschaft die Marschroute sein, um die nächste Heimsensation zu schaffen. Statistik:

Wölfe: Brustmann (8 Paraden), Wieser (5 Paraden), Scjömig 1, Böhm, Karle, Gempp 2, Schmidt 7, Kaufmann 4, Siegler 6, Schulz 3, Backs 1, Brielmeier, Herth 1, Sauer 2

Krefeld: Stammer, Toth (9 Paraden), Schiffmann 1, Schöneseiffen 2, Sario 3, Wöstmann 1, Cutura 1, Janus, Roosna 3, Vonnahme 2, Luciano 1, Gentges 4, Schulz 2, Ciupinski 3, Büren 3, Eberlein

Siebenmeter: 1/2 / 2/2

Zeitstrafen: 2 / 3

Michael Schulz - 03.02.2020

 

ECHT - WILD - TREU - GIERIG