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v.li.: Benedikt Brielmeier (DJK Rimpar Wölfe), Patrick Schmidt (DJK Rimpar Wölfe), Philipp Meyer (DJK Rimpar Wölfe) bedankt sich bei den Fans, bedanken, Dank, DKB 2. Handball-Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe - EHV Aue, [Foto: foto2press.de, Schwarzwaldstraße 19, 69124 Heidelberg - Tel +49 (0)6221 718837 - info@foto2press.de - www.foto2press.de - Veröffentlichung nur mit Urheberangabe gegen Honorar gestattet und Belegexemplar erbeten *** Lieferung erfolgt ausschließlich unter Anerkennung der AGB, einzusehen unter http://www.foto2press.de/agb *** Foto nur für redaktionelle Verwendung - no model release!]

Überraschend klarer Erfolg in Nordhorn

HSG Nordhorn-Lingen vs. DJK Rimpar Wölfe 25:30 (8:14)

Das Spiel der beiden Kontrahenten aus Niedersachsen und Bayern begann genauso, wie es sich einige Experten vorher schon gedacht und die 2648 Zuschauer erhofft hatten. Die Platzherren legten mit zwei blitzsauberen Rückraumwürfen von Jens Wiese erst einmal los wie die Feuerwehr, die Gäste arbeiteten sich mühsam wieder heran, um gleich wieder zwei Rückschläge zum 4:2 für die Gastgeber hinnehmen zu müssen. Das alles schien auch nicht von ungefähr zu kommen, denn die Unterfranken waren doch deutlich verletzungs- und krankheitsgeschwächt in der Emsland-Arena aufgelaufen. Mit Sergej Gorpishin, Benjamin Herdt und Dominik Schömig fehlten gleich drei etatmäßige Akteure, und einige andere Spieler litten unter mehr oder weniger schweren Blessuren, bissen aber die Zähne zusammen, um ihr Team nicht noch mehr zu schwächen. Dazu konnte Cheftrainer Matthias Obinger, der seit Mittwoch beruflich auf den Balearen gebunden war, erst kurz vor dem Spiel dazu stoßen. Auch die Anfahrt verlief aufgrund von Verkehrsumleitungen alles andere als günstig, so dass man erst knapp eine Stunde vor dem Anpfiff die Spielstätte erreichen konnte. Eigentlich waren das viele Umstände, hinter denen sich die Gäste bei einem Misserfolg hätten glänzend verstecken können. Zudem reisten sie auch noch mit drei Niederlagen in Folge an, davon zwei gegen angebliche Kellerkinder der Liga. Für die Gastgeber waren das alles möglicherweise gute Gründe, daran zu glauben, dass da nicht allzu viel schief gehen könnte.

Doch das Team von Matthias Obinger versteckte sich keineswegs, im Gegenteil, motiviert, unbeeindruckt von der Heimstärke der Niedersachsen und temperamentvoll, kurz einfach mit Mut stemmte es sich nach dem anfänglichen Rückstand gegen den Sturmlauf der Gastgeber, zog nicht nur die Bremse, sondern übernahm in dem von den beiden Unparteiischen Jannik Otto und Raphael Piper souverän geleiteten Spiel sogar die Initiative. So mancher im Rund der Arena rieb sich mehr als verwundert die Augen, als er mitverfolgen konnte, dass ein glänzend disponierter Max Brustmann begann, sein Tor zu vernageln, die Abwehrreihen um den ausgezeichneten Kapitän Stefan Schmitt sich zusehends schlossen und der Angriff, von einem glänzend aufspielenden Patrick Schmidt geführt, mit einer schon lange nicht mehr gesehenen Sicherheit einnetzte. Das war schon aller Ehren wert, was die Wölfe da auf die Platte zauberten. Elf Minuten lang blieben die ansonsten so torhungrigen Gastgeber ohne Treffer, eine Phase, in der die Wölfe sich auf 4:8 absetzten. Der Halbzeitstand von 8:14 kam daher nicht von ungefähr. Da hatte Max Brustmann neben einem Siebenmeter auch schon weitere neun Bälle abwehren können, ein an diesem Tag kämpferisch vorbildlich auftretenden Sebastian Kraus, der am Ende mit sieben Treffern beste Werfer seiner Mannschaft, auch mal einen Wurf aus dem Rückraum (!) eingenetzt und ansonsten das Team aus Unterfranken die westfälischen Gastgeber ziemlich durcheinandergewirbelt.

Mochte es für den Trainer der Nordhorner, Heiner Bültmann, ein „gebrauchter Tag“ gewesen sein, für die Wölfe war es einer, wie man ihn sich nur wünschen konnte. Da stimmte so Vieles, hinten in der Abwehr ein Philipp Meyer, der am Abend vorher noch bei einem Bayernligaspiel in seinem Heimatort Ismaning gekämpft hatte und sich jetzt schon wieder in jede Aktion der Gastgeber warf, ein Benedikt Brielmeier, dessen Körpersprache in jeder Phase des Spiels voll auf Sieg ausgerichtet war, ein Steffen Kaufmann, der an diesem Tag neben zwei blitzsauberen Toren vor allen Dingen den am Kreis überragenden Patrick Gempp mit glänzenden Anspielen in Szene setzte und ein Lukas Siegler, der sich vorne wie hinten in keiner Phase schonte und sich in jede Bresche warf. Kurz, das war Qualität auf allen Positionen, der Matchplan von Trainer Obinger wurde Eins zu Eins umgesetzt und damit eine Leistung vom Feinsten, etwas, auf das die Mannschaft zu Recht stolz sein kann. Es war aber auch ein so typisches Spiel für diese so ausgeglichene Zweite Bundesliga, in der jeder jeden schlagen kann, es keine richtigen Kellerkinder und es keine wirklichen Favoriten gibt. Es wäre gut, wenn die Wölfe das beherzigen, denn, auch wenn dieses ein überzeugender Auftritt war, wartet schon am nächsten Wochenende in der heimatlichen sOliver-Arena mit Emsdetten wieder eine schwere Aufgabe, eine Aufgabe, die man vermutlich nur mit einer ähnlich mutigen Einstellung wie gegen die ambitionierten Nordhorner bewältigen kann.


Es spielten: Brustmann, Wieser (n.e.), Kraus 7/2, S. Schmitt, Böhm 1, Karle, Gempp 6, P. Schmidt 6/1, Kaufmann 2, Siegler 2, Meyer, Bauer 3, Brielmeier 3, Sauer