Von der HBW Balingen-Weilstetten hat es den sympathischen Baden-Württemberger zum Saisonstart 2021/2022 ins Wolfsrevier gezogen. Mit seinen 29 Jahren, gilt Julian Thomann als ausgezeichneter Fachmann und akribischer Arbeiter auf seinem Gebiet. Nach verschiedenen Ämtern in Balingen, unter anderem als Jugendkoordinator des Bundesligisten oder A-Jugendtrainer der „Gallier“, sind die Wölfe für ihn die erste Trainerstation im Profisport. Wir haben uns mit dem Trainer der Wölfe vor dem Rückrundenstart unterhalten.
Servus Julian. Wie bewertest du die Leistung der Mannschaft in der Hinrunde?
Die Hinrunde verlief für uns sportlich gesehen gut. Ohne einige verletzungsbedingte Ausfälle hätten wir in der Anfangsphase der Saison möglicherweise noch ein paar Punkte mehr holen können, allerdings sind wir mit 16:22 Punkten im Soll. Vor allem die Derbysiege in Coburg und Großwallstadt und der Sieg gegen Gummersbach waren Highlights.
Wie verlief der Trainingsauftakt und wie sieht die Vorbereitung auf die Rückrunde aus?
Der Trainingsauftakt war nach ein paar freien Tagen sehr gut, die Spieler sind gut erholt und wirken wieder frisch. Jetzt versuchen wir die athletischen Grundlagen für die Rückrunde zu legen und gleichzeitig die taktischen Schwächen aus der Hinrunde aufzuarbeiten sowie an unseren Stärken zu arbeiten. Leider haben auch wir mit der Pandemie zu kämpfen. Viele Spieler sehen sich nächste Woche das erste Mal nach der Pause und wir werden vermutlich bis zum ersten Spieltag der Rückrunde kaum mit der ganzen Mannschaft trainiert haben.
Was ist das Ziel für die Rückrunde?
In der Hinrunde hatten wir sehr viele Auswärtsspiele. Zum Auftakt der Rückrunde werden wir einige Heimspiele austragen dürfen. Unser Ziel ist es, zu zeigen, dass wir zuhause jede Mannschaft schlagen können und wir wollen weiter unsere Punkte für den Klassenerhalt holen. Wir sind zwar mit der bisherigen Punkteausbeute zufrieden, wissen aber auch, dass wir für den Klassenerhalt noch jede Menge Punkte brauchen. Durch die letzten drei Siege aus vier Spielen haben wir viel Selbstvertrauen getankt, das wollen wir im Februar zeigen.
Julian Thomann im Austausch mit seiner Mannschaft – Foto: Jonas Blank
Wie blickt man als Mannschaft auf die Handball-EM, insbesondere in der aktuellen Corona-Situation?
Wir unterhalten uns auch im Training über die Spiele unserer Nationalmannschaft und der anderen Teams bei der EM. Ich persönlich schaue die Großereignisse unglaublich gerne. Die Leistungsdichte ist mittlerweile brutal, das macht großen Spaß beim Zuschauen! Die aktuelle Coronasituation ist natürlich eine Katastrophe. Man weiß nie, wer bei welchem Team auflaufen kann und es ist auch zu befürchten, dass wir dieses Problem mit in die Bundesliga nehmen.
Wie sieht es mit deiner eigenen Karriere als Spieler aus, bist du noch aktiv?
Ich versuche so viel Sport wie möglich zu machen. Ich finde, das ist ein super Ausgleich. Wenn wir unsere Einheiten im Fit/ONE durchführen, mache ich häufig mit. Außerdem trainiere ich gerne bei der zweiten Mannschaft mit, da sind super Jungs dabei. Ich kann so den Kontakt mit den Nachwuchsspielern halten und selber noch ein bisschen Handball spielen.
Hast du dich in Würzburg gut eingelebt?
Meine Freundin Anja und ich haben eine wunderschöne Wohnung am Ringpark. Da ist es sehr schwer, sich nicht wohl zu fühlen! Natürlich vermisse ich manchmal meine Freunde und meine Familie. Für mich ist es die erste Station außerhalb von Balingen.
Wo liegen abseits vom Handball deine Interessen?
Ich bin allgemein unglaublich sportbegeistert. Am liebsten schaue ich Fußball, MMA und Eishockey, oder mache selbst Sport. Ich interessiere mich auch sehr für Politik, Umweltschutz und Geschichte. Da lese ich gerne Bücher und Artikel und unterhalte mich mit meinem Bruder. Ansonsten treffe ich mich gerne mit Freunden oder schaue auch mal eine Serie. Game of Thrones beispielsweise kann ich nach achtmaligem Schauen mit gutem Gewissen empfehlen.