Vorbericht TV Großwallstadt
3. März 2021
Visier TV Großwallstadt
3. März 2021

v.li.: Patrick Schmidt (DJK Rimpar Wölfe) jubelt, 29.11.2020, Würzburg (Deutschland), 2. Handball-Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe - Dessau-Rosslauer HV 06, DFB/DFL REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND/OR QUASI-VIDEO.


Patrick Schmidt im Interview

Die #17 über das Unterfrankenderby und das Fehlen der Fans

Servus Paddi. Am letzten Spieltag gab es eine bittere Pleite gegen den TV Hüttenberg. Nach einem großen Kampf musstet ihr euch mit 23:22 geschlagen geben. War die Bürde des zwischenzeitlichen 5-Tore-Rückstands aus der ersten Hälfte zu groß?

Wir haben durch die Aufholjagd in der zweiten Halbzeit zu viel Energie verbraucht, um am Ende gewinnen zu können. Das Spiel haben wir in der ersten Halbzeit verloren. Wir konnten im Angriff zwar einige Chancen herausspielen, haben dann aber leider nicht konsequent abgeschlossen oder wir hatten einen blöden Ballverlust. In den letzten Minuten des Spiels haben wir es nicht wie in den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit geschafft, geduldig im Angriff zu spielen.

 

Ihr seid mit einem Sieg und einem Unentschieden ordentlich in das neue Kalenderjahr gestartet. In der Folge gab es drei Niederlagen am Stück, ehe ihr gegen Dormagen einen Heimsieg landen konntet. Wie siehst du die Leistung der Mannschaft seit der Winterpause?

Ich denke wir wissen alle, dass wir gerade die beiden Heimspiele gegen Konstanz und Aue gewinnen müssen. Auf der anderen Seite darf man nicht vergessen, dass wir durch unsere Verletztensituation die Partien mit einem kleinen Kader bestreiten mussten.

Nach längerer Verletzungspause zu Saisonbeginn ist der Kapitän wieder Leistungsträger auf dem Feld – Foto: Frank Scheuring / Foto2Press

 

Zuletzt gab es drei Heimspiele in Serie. Immer noch sind aufgrund der Coronapandemie keine Zuschauer zugelassen. Die Wölfe sind eigentlich ein Team, das von der Stimmung auf den Rängen profitiert. Hat man sich an die leeren Hallen bereits gewöhnt? Wie sehr fehlen dir die Fans?
Daran gewöhnt habe ich mich persönlich schon. Nur stelle ich mir oft vor, wie schön es wäre, wenn Zuschauer wieder in die Halle zurückkehren. Ich sehne mich sogar sehr danach. Vor einem Jahr habe ich mir genau diese Frage gestellt: Willst du eigentlich vor leeren Ränge spielen?
Die Entscheidung war alternativlos. Allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass wir ein durchdachtes Hygienekonzept entwickelt haben, mit dem Zuschauer sicher in die Halle kommen können. Ich hoffe sehr, dass wir dem ein oder anderen Fan demnächst auf der Tribüne zujubeln können.
Unsere Fans sind für uns oft der entscheidende Impuls im Spiel. Durch sie werden unsere Emotionen geweckt. Wir brauchen unsere Fans!

Innerhalb von 14 Tagen hattet ihr gleich fünf Begegnungen zu bestreiten. Generell ist die Belastung für alle Teams im Moment extrem hoch. Ihr hattet einige Verletzungssorgen in den vergangenen Wochen. Wie siehst du die Belastungssituation? Und wie hast du die Vielzahl an Spielen erlebt?
Das Gute ist – nicht nur wir, sondern alle Mannschaften sind der akuten Belastung ausgesetzt. Auch wir haben mit Verletzungen zu kämpfen. Man muss nur auf letzte Woche zurückblicken: Drei Spiele in sieben Tagen. Das habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt.
Manchmal sind viele Spiele innerhalb kürzester Zeit auch gut. Man hat wenig Zeit über Niederlagen nachzudenken und ist direkt wieder gefordert. Fehler können also sofort korrigiert werden.
Trotz Corona dürfen wir das machen, was wir lieben. Handball spielen! Natürlich bin ich froh, wenn wir wieder nach einem „normalen“ Spielplan spielen. Das ist hoffentlich in der nächsten Saison wieder der Fall!
Hier geht es zum Vorbericht auf das Großwallstadt-Spiel

Am nächsten Freitag steht mal wieder ein Derby an. Gegen den TV Großwallstadt wird es sehr heißhergehen. Es ist auch ein bisschen ein Duell der Gegensätze. Während die Abwehr der Wölfe zu den besten der Liga gehört, hat der Angriff des TVG im letzten Spiel mit 39 Treffern an der 40 Tore Marke gekratzt. Was erwartest du für eine Partie?

Es ist einfach schade, dass das Derby ohne Zuschauer stattfinden muss. In den vergangenen Jahren haben die Fans immer dafür gesorgt, dass die Atmosphäre in der Halle einem Derby gerecht wurde. Aus bekannten Gründen passiert das dieses Jahr nicht.

Wir sind also alle in der Pflicht dieses Derbyfeeling in die Halle zu bringen. Jeder Zuschauer vor dem Livestream muss merken, dass wir uns für die Wölfe zerreißen. Dann können wir auch gewinnen!

Der TVG hat derzeit einen guten Lauf. Sie spielen einen modernen Handball, der mir persönlich sehr gefällt. Bei einem Gegentor versuchen sie sofort eine Antwort zu geben. Das Spiel ist also sehr von der Offensive geprägt.

Michael Schulz – 03.03.2021