Auf dem Weg zu seinem Comeback nach einer muskulären Verletzung gab es für Lukas Siegler einen erneuten Rückschlag. Er schaut aber positiv in die Zukunft und hofft, dass das Wolfsrudel schnellstmöglich in die Erfolgsspur zurückkehren wird.
Servus Lukki. Am vergangenen Sonntag gab es gegen den Tabellenzweiten aus Dessau ein 21:21 Unentschieden in der s.Oliver Arena. Der Aufsteiger spielt aktuell stark auf und ist nicht zu Unrecht in der Spitzengruppe zu finden. Wie hast du die Begegnung gesehen?
Man muss schon den Hut davor ziehen, wie sich Dessau als Aufsteiger präsentiert, damit hat wahrscheinlich nicht jeder gerechnet. Sie haben einige Spiele knapp gewonnen, noch keinen coronabedingten Ausfall gehabt und aktuell einfach auch das gewisse Selbstvertrauen und auch Momentum das man eben hat, wenn man oben in der Tabelle steht. Dann lässt es sich wahrscheinlich auch etwas befreiter aufspielen. Aber alles in Allem kann man, denke ich sagen, dass Sie zurecht sowas wie die „Mannschaft der Stunde“ sind.
Bei unserem Spiel sind wir eigentlich auch ganz gut reingekommen und lagen ja die erste Viertelstunde in Führung. Danach haben wir allerdings leider etwas den Faden verloren und hatten insbesondere im Angriff keine Durchschlagskraft mehr. Nach der Pause hat Dessau unsere Fehler konsequent bestraft, wobei wir Sie auch unnötig stark gemacht haben. Die Aufholjagd nach sechs Toren Rückstand hat dann aber gezeigt, dass wir Charakter haben und uns nie aufgeben. Am Ende kann es dann in beide Richtungen gehen, wobei das Ergebnis über das ganze Spiel gesehen wahrscheinlich leistungsgerecht ist. Ich hoffe, wir bauen auf die letzten 20 Minuten auf und kommen am Samstag gegen Dresden wieder zurück in die Erfolgsspur.
Du warst auf einem guten Weg nach deiner Verletzung und standest kurz davor wieder spielen zu können. Dann hast du dich im Training aber unglücklicherweise erneut verletzt. Wie ist die aktuelle Lage? Was kannst du mittlerweile schon wieder machen?
Genau. Ich konnte nach meinem Faserriss wieder zwei Tage normal trainieren, ehe sich der Oberschenkel dann wieder zurückgemeldet hat. Leider ist da jetzt etwas Geduld gefragt, was natürlich super-nervig ist, weil man einfach nur mit der Mannschaft auf der Platte stehen will. Aber ansonsten ist der Heilungsprozess auf einem sehr guten Weg und ich hoffe natürlich so schnell es geht wieder mit dabei zu sein.
Dein Herzensverein Borussia Dortmund hat in der Liga gegen den 1. FC Köln gepatzt. Der Rückstand auf die Bayern beträgt bereits vier Punkte. Jetzt geht es in der Champions League gegen Lazio Rom. Wie wichtig ist diese Partie? Und wie siehst du den BVB gerüstet für den Jahresendspurt?
Die Niederlage war natürlich unfassbar bitter, vor allem weil die Spiele zuvor so gut liefen. Die erste Halbzeit wurde leider verschlafen, Köln hat aus zwei Standards zwei billige Tore gemacht und dann hat es leider nicht gereicht, erst in der zweiten Halbzeit beuiehungsweise in den letzten 30 Minuten anzufangen Fußball zu spielen. Da ist die Konstanz anscheinend leider noch nach wie vor der Unterschied zu den Bayern. Auch wenn die „schlecht“ spielen, gewinnen Sie am Ende trotzdem meistens Ihre Spiele. Aber wie bei uns ist es noch früh in der Saison und die Schale ist ja noch nicht vergeben.
Nach dem 1:3 in Rom hat die Mannschaft noch was gut zu machen und ich bin eigentlich sehr zuversichtlich, dass der Gruppensieg heute eingetütet wird. Ab der K.O.-Phase ist dann ja alles möglich, also vom Triple träumen darf man ja. Es wird spannend wie sich die junge Truppe entwickelt und langweilig wird es bei den Schwankungen ja zum Glück auch nie.
Der Dezember wird für die Wölfe mit sieben Spielen extrem hart. Durch die Nachholspiele ist der Spielplan noch enger geworden. Wie siehst du die Situation?
Die Lage ist natürlich nicht optimal. Gefühlt spielen wir bis Weihnachten alle drei bis vier Tage. Es muss aber wohl versucht werden, so viele Spiele wie möglich durchzubringen. Andere Vereine wie Bietigheim oder Aue hat es da sogar noch schlimmer getroffen. Wir müssen das Beste daraus machen und die Situation annehmen, wie sie ist. Und im Endeffekt, da spreche ich, denke ich, für jeden, spielt man deutlich lieber als dass man trainiert. Am einfachsten wäre es natürlich, wenn man die ersten Spiele der englischen Wochen positiv gestaltet, da kommt die Lust und Laune dann von ganz alleine.
Am Wochenende ist der HC Elbflorenz zu Gast im Wolfsrevier. Mit 9:7 Punkten stehen die Dresdener oberhalb der Wölfe in der Tabelle. Was erwartest du für eine Partie?
Dresden hat eine enorme individuelle Qualität und hat dazu einen sehr breiten Kader. Sie haben beispielsweise mit dem Sieg in Lübbecke oder Hamm gezeigt, zu was sie im Stande sind zu leisten. Wir dürfen sie nicht in ihr Tempospiel kommen lassen und müssen sie ins Sechs-gegen-Sechs zwingen. Im Angriff müssen wir unsere Sachen wieder auf den Punkt spielen und versuchen, aus unseren stabilen Abwehr so viele einfache Tore wie möglich zu generieren. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir als Mannschaft auf die letzten drei Spiele eine Reaktion zeigen und hoffe, dass wir am Ende mit einem Sieg in den Dezember starten.
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