Im Visier TV Hüttenberg
2. März 2020
Interview Michael Schulz
4. März 2020

v.li.: Andreas Bornemann (TuS Ferndorf), Benedikt Brielmeier (DJK Rimpar Wölfe), Julius Linskog Andersson (TuS Ferndorf), Patrick Gempp (DJK Rimpar Wölfe), 22.02.2020, Würzburg, 2. Handball-Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe - TuS Ferndorf


Heimspiel gegen den TV Hüttenberg


Zwei starke Abwehrreihen treffen aufeinander

Es war die Sensation der Saison 2016/17. Dem TV Hüttenberg gelang etwas, dass es so in der Geschichte noch nie gegeben hatte. Der Tag, als man den Tabellenführer aus Nettelstedt mit 25:19 deklassierte, bedeutete einen Festtag für den Handball in Hessen. Als Aufsteiger aus Liga drei schaffte der TVH den direkten Durchmarsch in das Oberhaus des deutschen Handballs. Trotz einer 31:30 Niederlage am vorletzten Spieltag gegen die Wölfe, schaffte man den Aufstieg am letzten Spieltag. Die gleichzeitige Niederlage der Wölfe in Lübeck bedeutete für die einen Freude pur und stürzte die anderen in das Tal der Tränen. In Rimpar ist dieser Tag einer der bittersten der Vereinshistorie, während dieser Erfolg in Hüttenberg für eine wilde Partyserie gesorgt haben dürfte.

Der damalige Erfolgstrainer Adalsteinn Eyjolfsson wurde in diesem Jahr auch zum Trainer des Jahres ausgezeichnet. Es war mit Sicherheit eines der spektakulärsten Jahre des TV Hüttenberg. Das Bundesligajahr verlief dann sehr bitter, da viele knappe Niederlagen letztlich zum Abstieg führten. Doch man hatte sich gut verkauft. Mit den beiden Derbys gegen den Nachbarn aus Wetzlar gab es auch zwei unvergessliche Duelle für den Handball in Mittelhessen. Am Ende war trotz einer ordentlichen Spielzeit das Abenteuer Handball-Bundesliga frühzeitig wieder beendet.
 
2. Handball-Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe – TuS Ferndorf

Die Defensive wird gefordert sein. - Foto: Frank Scheuring/Foto2Press

 
Verletzungsprobleme bremsen den TV Hüttenberg in der Hinrunde aus

Nach dem überraschenden Aus im DHB-Pokal gegen den Drittligisten aus Hanau, wurde das erste Saisonspiel gegen die HSG Konstanz mit 24:23 gewonnen. Insgesamt holte man aus dem ersten drei Heimspielen fünf Punkte. Jedoch wurde es verpasst auswärts nachzulegen. In Eisenach, Essen und Hamburg ging man jeweils als Verlierer vom Feld. Zu allem Überfluss riss die Heimserie auch noch gegen die Wölfe, als die Gäste mit einem 22:23 Erfolg beide Punkte entführen konnten. In dieser Phase blieb man vier Spiele in Folge ohne Sieg. Der neue Trainer Frederick Griesbach hatte das Pech, dass häufig einige Spieler verletzungsbedingt fehlten.

Gerade auf der Kreisläuferposition standen über lange Zeit nicht alle Spieler zu Verfügung. In der präferierten 3:2:1-Formation des TVH spielen die Kreisläufer eine extrem wichtige Rolle. Zum Auftakt einer Saison ist es dann schwierig in einen richtigen Spielrhythmus zu kommen, wenn man häufig durch Ausfälle zurückgeworfen wird. Vor allem jetzt aktuell nach der Winterpause sieht man wozu die der Kader im Stande ist, wenn man nicht dezimiert ist. Es setzte gegen die Topmannschaften aus Essen und Coburg, jeweils bittere Niederlagen mit einem Tor Unterschied. Die Formkurve der Mittelhessen zeigt, aber weiter nach oben und man hat das Gefühl, dass sich die Mannschaft immer besser zusammenfindet.

Die Planungen für die nächste Saison sind beim TV Hüttenberg auch schon weit vorangeschritten. Der junge Rückraumspieler Hendrik Schreiber hat einen langfristigen Vertrag unterschrieben, nachdem er von der HSG Wetzlar zunächst ausgeliehen war. Markus Stegefelt hingegen wird sich nach dieser Runde eine neue Herausforderung suchen. Hier kann der TVH mit hochkarätigem Ersatz aufwarten und verpflichtete den ehemaligen Nationalspieler Stefan Kneer ebenfalls von der HSG Wetzlar. Der 34-jährige wird nach längerer Verletzungspause alles daran setzen seinen neuen Verein bestmöglich nach vorne zu bringen. Im Angriff, aber vor allem in der Defensive wird man sich bei den Blau-Weiß-Roten über eine überragende Verstärkung freuen können. Mit Ian Weber kommt ein weiteres Toptalent aus Wetzlar zum direkten Nachbarn in die zweite Liga. Bereits in den DHB-Auswahlmannschaften machte Weber auf sich aufmerksam und möchte jetzt beim TVH Spielpraxis sammeln. Auch ein neuer Kreisläufer hat bereits ein neues Arbeitspapier unterzeichnet. Vit Reichl kommt für zwei Jahre aus Prag. Planungssicherheit hat der Verein auch bereits auf der Linksaußenposition, da beide Verträge mit Robin Hübscher, sowie mit Christian Rompf verlängert würden.

Sportlich befindet sich die Mannschaft von Frederick Griesbach im Abstiegskampf. Auf Platz 15 hat man nur zwei Punkte Vorsprung auf den ersten direkten Abstiegsplatz. Jedoch ist das Rennen um den Klassenverbleib, wie so häufig, extrem eng. Wenn den zuletzt gezeigten Leistungen noch positive Ergebnisse folgen, dann wird sich der TV Hüttenberg frühzeitig vom Tabellenkeller distanzieren können.
 
DKB 2. Handball-Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe – TV 05/07 Hüttenberg

Im vergangenen Jahr konnte die Mannschaft zusammen mit den Fans zwei Punkte bejubeln. - Foto: Frank Scheuring/Foto2Press

 
Wölfe vor harten Wochen

Die Wölfe wollen den "verlorenen" Punkt aus dem letzten Heimspiel gegen den TuS Ferndorf wieder gut machen. Begegnung mit dem TV Hüttenberg sind seit jeher sehr umkämpfte Duelle. Im Hinspiel konnten die Wölfe trotz dezimiertem Kader ein ordentliches Auswärtsspiel zeigen. Dank des kämpferischen Einsatzes hat man sich die beiden Punkte über die gesamte Spieldauer erarbeitet. Durch einige Unkonzentriertheiten in der Schlussphase kam der TVH nochmals heran, doch der letzte direkte Freiwurf endete in den Armen von Andreas Wieser.

Mit diesem Auswärtserfolg sprangen die Wölfe sogar auf den zweiten Tabellenplatz. Diese Platzierung war der zwischenzeitliche Höhepunkt eines fulminanten Saisonstarts. In den folgenden sieben Spielen gelang jedoch nur ein Sieg. Aus den Erfahrungen der Hinrunde sollten die Wölfe gelernt haben. Es gilt jetzt nochmals alles reinzulegen, um sich zu Hause zwei Punkte gegen den TV Hüttenberg zu sichern. Es ist wichtig, dass der volle Fokus auf dieser Partie liegt und man sich erst danach mit den kommenden Aufgaben beschäftigt. Diese werden gegen die Topteams aus Essen, Bietigheim und Hamm so oder so schwer genug.

Die Wölfe sind aufgrund der letzten Wochen vor dem TVH gewarnt und werden zusammen mit den Fans eine Einheit bilden, um den nächsten Heimsieg einfahren zu können. Seid dabei! Seid laut! Alles für die Wölfe!

von Michael Schulz - 03.03.2020

Handball, 2. Bundesliga, DJK Rimpar Wölfe – TSV Bayer Dormagen

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TV Hüttenberg im Visier

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