Im Kader der Wölfe wird es zur neuen Saison 2022/2023 einen großen personellen Umbruch geben. Mit David Kovacic, Yonatan Dayan, Felix Jaeger, Julian Sauer, Marino Mallwitz, Jonas Link und zuletzt noch Philipp Meyer verlassen gleich sieben Spieler das Wolfsrevier. Betroffen von dieser beträchtlichen Veränderung im Kader sind nahezu alle Positionen. Diesen sieben Abgängen stehen aktuell fünf externe Zugänge gegenüber, mit denen die Wölfe, in ihre dann 10te Saison in der 2. Handball Bundesliga, gehen werden.
Marino Mallwitz wird die Wölfe auf der Torhüterposition verlassen. Der in absoluten wie auch relativen Zahlen beste Torhüter der Liga wird sich dem Ligakonkurrenten HC Elbflorenz Dresden anschließen. Marino Mallwitz trat vor zwei Jahren das schwere Erbe der Wölfe-Legende Max Brustmann an und avancierte während seiner Zeit im Wolfsrevier zum besten Keeper der Liga, was leider auch der Konkurrenz nicht verborgen blieb. Trotz eines Angebotes zur Vertragsverlängerung entschied sich der umworbene Schlussmann dazu, nach Dresden zu gehen.
Die Nachfolge von Marino tritt Jonas Maier an. Jonas Maier hat schon eine bewegte Karriere hinter sich und darf sich unter anderem EHF-Cup-Sieger, U-18- und U-20-Europameister nennen. Seiner Vita möchte er mit den Wölfen weitere Erfolge hinzufügen. Der ehemalige Juniorennationalspieler wurde unter anderem bei den Rhein-Neckar Löwen ausgebildet und soll die große Tradition erfolgreicher Tormänner im Wolfsrevier fortsetzen. Seine Erfahrungen werden ihm sicher dabei helfen, auch bei den Wölfen Leistung abzurufen.
Am Kreis wird David Kovacic die Wölfe verlassen. David Kovacic wechselte im Sommer 2020 nach Mainfranken. Nach nun zwei Jahren im Wolfsrevier verlässt, der bullige Kreisläufer den Klub wieder, um sich dem slowenischen Spitzenklub Gorenje Velenje anzuschließen und damit wieder in seine Heimat zurückkehren. „Ich danke allen und jedem für die Hilfe und alles andere, ich werde das nie vergessen“, sind die emotionalen Abschiedsworte von David Kovacic, der aktuell ligaweit die zweitmeisten 2-Minuten-Strafen gesammelt hat, wird auf der Kreisläuferposition von Oliver Seidler beerbt.
Oliver Seidler bringt mit seinen 108 Kilogramm, verteilt auf 1,98 Meter ähnliche Power aufs Parkett wie David Kovacic, dessen Planstelle er im Angriff und im Innenblock einnehmen soll. Der Wechsel des ehemaligen Juniorennationsspielers erfolgt vom Dessau-Roßlauer HV ins Wolfsrevier, wo er für zwei Jahre unterschrieben hat. Somit kennt Seidler nicht nur die 2. HBL schon sehr gut, sondern hat auch bereits die ein oder andere Erfahrung im Umgang mit den Wölfen gesammelt.
Im Rückraum werden die Wölfe mit Yonatan Dayan, Felix Jaeger und Jonas Link gleich drei Leistungsträger verlassen.
Der israelische Nationalspieler Yonatan Dayan schließt sich dem ASV Hamm-Westfalen an, mit dem er in der nächsten Saison in der ersten Liga spielen wird. Seine guten Leistungen im Trikot der Wölfe wurden unter anderem beim zukünftigen Erstligisten bemerkt, weshalb sich der 21-Jährige dazu entschlossen hatte, eine neue Herausforderung zu suchen. Auch auf internationaler Ebene konnte sich der Israeli bereits mehrfach beweisen, wo er bereits in seinem jungen Alter zur tragenden Figur seiner Nationalmannschaft wurde.
Der direkte Ersatz auf der Position Rückraum-Mitte heißt Julius Rose. Julius Rose bringt Bundeligaerfahrung aus seiner Zeit beim TBV Lemgo mit und kann auch im linken Rückraum agieren. Der Wechsel aus der 3. Liga vom TuS 04 Dansenberg zu den Wölfen erscheint der, zum jetzigen Zeitpunkt, genau richtige Schritt für die Entwicklung des jungen Sportlers. Mit seinen 22 Jahren ist Julius noch lernfähig und passt auch deshalb bestens ins Konzept von Trainer Julian Thomann.
Julius Rose wird sich im linken Rückraum nicht mehr mit Felix Jaeger und auch nicht mit Jonas Link um Spielzeit duellieren können. Der talentierte Felix Jaeger wird das Wolfsrevier nach nur einem Jahr leider verlassen um sich dem Liga-Konkurrenten HSC Coburg anzuschließen. Dem Herzenswusch von Felix Jaeger, in der nächsten Saison mit seinem Zwillingsbruder in einer Mannschaft zusammen zu spielen, wollten und konnten die Wölfe nicht im Wege stehen.
Noch kürzer war die Zeit, die Jonas Link im Wolfsrevier verbracht hat. Der als Ersatz für den verletzten Felix Jaeger von der SG BBM Bietigheim ausgeliehene Spieler auf Rückraum-Links fügte sich ohne lange Anlaufzeit sportlich und menschlich ins Mannschaftsgefüge ein. Jonas Link wird die Wölfe verlassen um sich, nach seinem abgeschlossenen Studium, verstärkt seiner beruflichen Zukunft widmen zu können. Dafür geht er zurück nach Friedberg, wo er einst das Handball spielen begonnen hatte.
Um die Abgänge von Felix Jaeger und Jonas Link im linken Rückraum zu kompensieren, wurde Linus Geis verpflichtet. Linus Geis verfügt mit 2,02 Meter über Gardemaß für einen Rückraum-Spieler und ist auch in der Defensive im Innenblock einsetzbar. Er bringt Spielpraxis vom TBV Lemgo aus der 1. Liga sowie internationale Erfahrung mit. Da Linus Geis gebürtiger Unterfranke ist, dürfte die Eingewöhnung bei den Wölfen und die Eingliederung ins Mannschaftsgebilde leichtfallen.
Mit Julian Sauer wird ein Urgestein bei den Wölfen seine Karriere in der Mannschaft der 2. HBL beenden. Auf Rechtsaußen war Julian Sauer ein Garant für Tore – als einer der wenigen knackte er bereits vor zwei Jahre die magische 1.000 Tore-Marke für die Wölfe. Er gehört zur goldenen Generation und hat die Aufstiege in die Bayernliga, Regionalliga, 3. Liga und 2. Liga nicht nur mitgemacht, sondern mitgeprägt. Mit Julian Sauer wird die „Hall of Fame der Wölfe“ um eine Person reicher.
Direkter Ersatz wurde mit der Verpflichtung von Benedikt Hack präsentiert. Benedikt Hack ist ein junger, talentierter Linkshänder, der zuletzt in der 3. Liga bei TuS Fürstenfeldbruck auf Torejagd ging. Ausgebildet wurde er unter anderem auch beim nun frisch gebackenen deutschen Meister vom SC Magdeburg, wo er in der A-Jugend selbst auch bereits deutscher Vizemeister wurde. Anschließend ging Hack wieder zurück nach Fürstenfeldbruck, wo er sich trotz einer schweren Verletzung durch gute Leistungen empfehlen konnte.
Auch der Abwehrchef des Wolfsrudels, Philipp Meyer, sucht beim ThSV Eisenach eine neue Herausforderung. Dem Wechselwunsch, der in Philipp Meyers Kopf schon länger im Raum stand, für Außenstehende aber überraschend anmutet, wurde von Seiten der Wölfe keine Steine in den Weg gelegt. Man hofft den Abwehrhünen im Verbund ersetzen zu können, hier kommen die Neuzugänge Oliver Seidler und Linus Geis, sowie die arrivierten Kräfte Benedikt Brielmeier, Valentin Neagu und Alexander Merk ins Spiel.
Thomas Schneider – 15.06.2022