Für die Wölfe ist es das erste Pflichtspiel seit dem Saisonabbruch Anfang März. Über ein halbes Jahr wurde erst gebangt ob und wie es weiter geht. Darauf folgte die längste Vorbereitung in der Vereinsgeschichte und nun darf endlich wieder der Sport in den Mittelpunkt rücken. Der Gegner zum Auftakt ist der EHV Aue.
Seit über 27 Jahren gehört dieser Verein zum Inventar der zweiten Handballbundesliga. Bei über 900 Spielen stehen fast 400 Siege zu Buche. Mit diesen beeindruckenden Statistiken liegt der EHV Aue auf Platz 2 der ewigen Tabelle der zweiten Liga. Die Grundlage für diese Zeit auf hohem Niveau bildet schon immer ein bodenständiges Umfeld und ein ruhiges Händchen bei sportlichen Entscheidungen. Auch wenn der Verein Jahr für Jahr stark auf seine Finanzen achten muss, schaffen sie es immer wieder eine schlagfertige Truppe zusammenzustellen.
Hervorzuheben ist auch die fast schon traditionelle Heimstärke des EHV. Mit einem Fassungsvermögen von 2.200 Zuschauern ist die Erzgebirgshalle in der gesamten Republik berüchtigt. Vor ihren frenetischen Fans laufen die Auer Spieler regelmäßig zur Höchstform auf. Auch aus diesem Grund ist der Verein froh, dass Geisterspiele vermieden werden konnten. Zumindest dürfen an die 800 Zuschauer beim Saisonauftakt dabei sein und ihre Farben beim Ziel die Klasse zu halten unterstützen. Dieses Unterfangen ist mit den Voraussetzungen die beim EHV herrschen durchaus realistisch und das Team von Trainer Stephan Swat will natürlich mit einem Sieg in die Saison starten.
Personelle Veränderungen beim EHV Aue
Sechs Abgängen stehen sieben Neuzugänge gegenüber. Um diese Vielzahl an neuen Spielern zu integrieren setzte der EHV auf einige Teambuildingmaßnahmen in der Vorbereitung. Auf der Torwartposition kamen gleich drei Neue. Zusammen mit Erik Töpfer bilden nun Sveinbjörn Petursson (UMF Stjarnan/ISL), Anadin Suljakovic (HSG Wetzlar) und der aus der eigenen Jugend stammende Pascal Bochmann, das Torhüterquartett. Der 23-jährige Töpfer war nach einer starken Saison mehr und mehr von Verletzungen geplagt und laborierte zuletzt an einem Kreuzbandriss.
Im Rückraum gibt es ebenfalls drei neue Gesichter im Erzgebirgsclub. Mit Goncalo Ribeiro (Union Juri Leoben/AUT) und dem Japaner Hiromi Tsuyama (Golden Wolves Fukuoka/JPN) wurden zwei sehr agile und spielstarke Mittespieler verpflichtet. Vor allem Ribeiro zeigte in den Testspielen seine Qualitäten und strahlte auch einiges an Torgefahr aus. Auf Halbrechts steht nun ein weiterer Isländer im Kader. Arnar Birkir Halfdansson kam aus der dänischen Liga von Sönderjiske. Weiterhin kann man in Aue auf die Dienste der wurfstarken Halbspieler Adrian Kammlodt und Gabriel de Santis zählen.
Der Kapitän des EHV Kevin Roch spielt im Angriff auf der Linksaußenposition und aufgrund seiner Körpergröße von 1,98m ist er auch seit Jahren fester Bestandteil des Auer Mittelblocks. Auf der gegenüberliegenden Seite geht seit dieser Saison Maximilian Lux auf Torejagd. Der pfeilschnelle Rechtsaußen kam aus der dritten Liga vom VfL Eintracht Hagen.
Am Kreis setzt Trainer Stephan Swat auf den tschechischen Nationalspieler Petr Slachta und auf Bengt Bornhorn. Bornhorn, der bereits seit 2015 im Verein ist, wirft auch gleichzeitig die Siebenmeter. Er sorgte in der letzten Saison im Spiel beim VfL Lübeck-Schwartau für ein Kuriosum, als der Ball beim Siebenmeter auf der Torlinie an der Innenseite des Torpfostens kleben blieb.
Auffällig ist beim EHV, dass man über einen sehr breiten Kader verfügt, der insgesamt 22 Spieler umfasst. Mittlerweile stehen auch acht Eigengewächse aus der eigenen Jugend im Bundesligakader. Eine Tatsache auf die man im Erzgebirge sehr stolz sein kann.
Wölfe wollen doppelt Punkten zum Saisonstart
Die Vorfreude ist riesig im Wolfsrudel. Nach der Coronapause wird es nun endlich Zeit wieder um Punkte zu spielen. Zum Start wartet direkt eine sehr anspruchsvolle Aufgabe gegen den EHV Aue. In der Erzgebirgshalle ist es für jeden Gegner schwer etwas mitzunehmen. Auch wenn die Ränge nicht voll besetzt sein werden, wird von den anwesenden Zuschauern versucht werden, das Heimteam zum Sieg zu peitschen.
Wichtig ist für die Wölfe, dass man einen kühlen Kopf behält und sich der Schwere der Aufgabe bewusst ist. Es gilt direkt im ersten Saisonspiel die Attribute des Teams abzurufen und mit viel Kampfgeist in die Partie zu gehen. Ein Sieg zum Auftakt wäre natürlich ein guter Startschuss in die Spielzeit 2020/21. Auch bei den Wölfen gibt es fünf Neuzugänge, die sich in der Vorbereitung bereits gut eingefügt haben. Nun steht für die neuformierte Mannschaft der erste Härtetest im Erzgebirge an.
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