VfL mit Duftmarke
Zum Auftakt in das Kalenderjahr 2020 setzte Gummersbach ein echtes Ausrufezeichen. Das Heimspiel gegen den VfL Lübeck-Schwartau konnte in beeindruckender Manier gewonnen werden. Am Ende stand es 27:12 für die Oberbergischen. Die Fehler der Norddeutschen bestrafte das Team des Bundesliga-Absteigers konsequent. Wenn doch einmal ein Ball aufs Tor kam, war Matthias Puhle zur Stelle. Unfassbare 56% der Bälle wehrte der Schlussmann ab. Dieser Heimerfolg war auf jeden Fall ein klares Signal an die ganze Liga, dass der VfL es mit seinen Aufstiegsambitionen ernst meint.
Als "eine Katastrophe für alle Beteiligten" bezeichnet der Geschäftsführer Christoph Schindler den Ausfall von Rückraumspieler Alexander Hermann. Der Akteur der
österreichischen Nationalmannschaft brach sich im Abschlusstraining vor der Heim-EM den Mittelfuß. Damit fehlt dem VfL, wie bereits in den vergangenen Jahren, jeweils ein Leistungsträger verletzungsbedingt. Die erste Prognose ergab eine Ausfallzeit von bis zu zehn Wochen. Hermann steht in dieser Spielzeit bereits bei 80 Toren für seinen Club. Diesen personellen Ausfall gilt es nun über die Breite des Kaders aufzufangen, da ein Alexander Hermann in der bisherigen Form kaum "eins zu eins" ersetzbar ist.
Das Herzstück im Spiel des VfL Gummersbach ist die stabile 6:0-Formation. Im Zentrum decken zumeist die beiden Kreisläufer Tin Kontrec und Alexander Becker. Mit dem bereits erwähnten Matthias Puhle dahinter soll es dann schnell in den Tempogegenstoß gehen, um einfache Tore zu erzielen. Tobias Schröter und Lukas Blohme über rechts, sowie Marvin Sommer über links sind hier die gefährlichen Zielspieler. Doch auch im Positionsspiel verfügen die Blau-Weißen über hohe individuelle Qualität, die ligaweit ihresgleichen sucht.
Einziges Manko beim ehemaligen Bundesliga-Dino ist die fehlende Konstanz in der bisherigen Saison. Souveräne Siege in der heimischen Schwalbe Arena wechseln sich ab mit bitteren Niederlagen. So musste man sich beispielsweise in Emsdetten und in Bietigheim geschlagen geben. Jedoch warnten die Verantwortlichen bereits nach dem Abstieg, dass die Mannschaft einige Zeit brauchen könnte, um sich in der zweiten Liga zu akklimatisieren. Ein kompletter Durchmarsch wurde, auch aufgrund der zu integrierenden Neuzugänge, als unrealistisch eingeordnet. Doch wenn der VfL die unnötigen Niederlagen vermeiden kann, werden sie lange im Aufstiegsrennen dabei sein.