Distelhäuser und die Wölfe gehen gemeinsamen Weg weiter
20. August 2019Spielbericht TuS N.-Lübbecke
26. August 2019
Vorbericht
TuS Nettelstedt-Lübbecke
Nach dem Bundesligaabstieg in der Saison 2017/18 stand für den TuS Nettelstedt-Lübbecke letztes Jahr das “verflixte* erste Jahr an. Häufig tun sich Absteiger aus der ersten Liga, vor allem zu Beginn, etwas schwer und müssen sich erst einmal in der zweiten Liga zurechtfinden. Der Kader verfügte auch nach dem Abstieg weiterhin über enorm hohe Qualität und man wollte auch direkt wieder oben angreifen. Letztlich, nachdem während der Saison Übungsleiter Aaron Ziercke entlassen wurde, beendete der TuS die Saison auf Rang 7. Diese Platzierung sorgte für spürbare Missstimmung im Verein und seinem Umfeld. Gerade zum Ende der Saison brach die Mannschaft häufig auseinander und präsentierte sich nicht wie eine Spitzenmannschaft.
Neue Fokussierung auf hohe Ziele
Bereits nach den Vorbereitungsergebnissen kann man sagen, dass sich einiges geändert hat beim TuS. Unter anderem wurden die beiden Erstligisten aus Leipzig und Friesenheim besiegt. Mit enormen Tempospiel und einer unglaublich aggressiven Deckung wusste man bereits früh zu überzeugen. Der Kader hingegen, wurde im Vergleich zur vergangenen Saison nur punktuell verändert. Man holte Dominik Ebner aus Lemgo und Roman Becvar vom HC Elbflorenz. Der erstligaerfahrene Ebner hatte zum Ende der Vorbereitung mit einer leichten Verletzung zu kämpfen und musste aussetzen. Es gilt abzuwarten, ob er zum Saisonauftakt fit sein wird. Der zweite Neuzugang, seines Zeichens tschechischer Nationalspieler, hat in der Vorbereitung schon gezeigt, warum der TuS Nettelstedt-Lübbecke ihn verpflichtet hat. Mit sehr viel Tempo und guter Spielübersicht demonstrierte er von Beginn an, worauf sich die TuS-Fans freuen dürfen. Doch der vielleicht wichtigste Transfer wurde beim TuS neben dem Feld getätigt: Als neuer starker Mann an der Seitenlinie kam Emir Kurtagic vom Ligakonkurrenten aus Hüttenberg. Mit seinem Konzept und seiner Erfahrung soll er den Verein wieder in die absolute Spitze der zweiten Liga führen. Die ersten Ergebnisse lassen auf eine gute Saison beim TuS hoffen. Es wird sich zeigen, ob Kurtagic es schafft, dass aus einem Gros an individuellen Topspielern, eine Mannschaft wird, die um die vorderen Platzierungen mitspielen kann.
Nach einer intensiven Vorbereitung freuen sich die Wölfe um Trainer Ceven Klatt, dass es nun endlich wieder losgeht - Foto: Frank Scheuring/Foto2Press
Wölfe auch mit ordentlicher Vorbereitung
Zum Auftakt der Vorbereitung gab es direkt einen Erfolg beim Ligakonkurrenten TV Hüttenberg, wobei bereits zu erkennen war, was erarbeitet werden soll für die nächste Saison. Schnelles Tempospiel und mit der 5:1-Formation ein zweites Deckungssystem waren die Hauptangriffspunkte in den vergangenen Wochen. Neu-Trainer Ceven Klatt ließ von Anfang an klar durchblicken, was er erwartet und wie er spielen möchte. Ein weiteres Hauptaugenmerk in dieser Vorbereitung beruhte auf die körperliche Fitness des Teams, um das hohe Tempo im Spiel nach vorne auch möglichst lange gehen zu können. Gerade beim Heimspielauftakt gegen Großwallstadt wurde deutlich, dass die Wölfe in den letzten Minuten noch einmal zulegen konnten und somit das Spiel trotz zwischenzeitlichem Rückstand für sich entscheiden konnten. Ein Vorteil der Wölfe ist es, dass der Kader kaum verändert wurde und man somit auf ein eingespieltes Team setzen kann. Natürlich braucht ein neues System aber auch seine Zeit, bis alle Rädchen beginnen ineinander zu greifen. Die ersten guten Ansätze waren im DHB-Pokal gegen den Bundesligisten MT Melsungen schon zu erkennen. Gerade im Spiel "6 gegen 6" wusste die Abwehr der Wölfe zu überzeugen und stellte Melsungen immer häufiger vor Probleme. Jedoch war die individuelle Klasse des Bundesligisten am Ende einfach übermächtig hoch und so verloren die Wölfe mit 31:24.
Rollen beim Saisonauftakt klar verteilt
Die Favoritenrolle am ersten Spieltag liegt trotz der positiven Vorbereitung ganz klar bei den Mannen des TuS Nettelstedt-Lübbecke. Die individuelle Qualität im Kader und die Ambitionen des Vereins sehen einen Heimsieg zum Auftakt als Pflicht vor. Die Wölfe brauchen sich jedoch auf keinen Fall verstecken: In der vergangenen Saison konnte man beide Spiele gegen den TuS gewinnen. Gerade in Lübbecke dominierte man den Gegner 60 Minuten und gewann am Ende hochverdient mit 20:27. Jedoch hat man sich beim TuS Nettelstedt-Lübbecke aufgemacht, die letzte Saison vergessen zu machen und lieferte in der Vorbereitung bereits richtig ab. Zuletzt musste man sich erst kurz vor Schluss im DHB-Pokal gegen die Füchse Berlin mit 23:21 geschlagen geben. Also auch wenn die Rollen klar verteilt sind, wird es eine interessante Partie zum Start in diese Saison. Wenn die Wölfe wieder ähnlich wie in der letzten Saison beim Auswärtsspiel agieren, ist auch wieder ein Auswärtssieg möglich. Es gilt möglichst gut in die neue Saison zu starten und dafür wird das Wolfsrudel alles geben. Egal ob vor Ort oder im Livestream - unterstützt das Team der Wölfe damit sie die zwei Punkte mit nach Mainfranken bringen können!
von Michael Schulz - 21.08.2019
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