Interview
Benjamin Herth
Servus Benni. Mit 33 Jahren gehst du in deiner dritten Saison als ältester Feldspieler der Wölfe aufs Parkett. Beschreibe uns bitte deine Rolle im Team. Siehst du dich als Vorbild für die jungen Spieler?
Als Vorbild würde ich mich nicht bezeichnen, aber ich denke die Jungs können schon das ein oder andere von mir mitnehmen. Ich stehe immer gerne mit Rat und Tat zur Verfügung und versuche mich so zu verhalten und voranzugehen, dass man sich guten Gewissens an mir orientieren kann. Handballspezifisch konzentriert sich meine Rolle innerhalb des Teams auf den Angriff. Dort bin ich dafür verantwortlich, dass unser Angriffsspiel strukturiert und gezielt abläuft und auch möglichst viele erfolgswahrscheinliche Aktionen durch mich eingeleitet oder auch abgeschlossen werden. Zusätzlich kommt noch der Part im Mannschaftsrat. Das ist in unserem Team jedoch relativ stressfrei, da alle, zumindest meistens, an einem Strang in die richtige Richtung ziehen.
Rimpar hat sich in den letzten Jahren zu einem festen Bestandteil der Liga entwickelt. Besonders in den Heimspielen werden Werte wie Teamgeist, Zusammenhalt und Emotionen regelrecht zelebriert. Was macht die Faszination Rimpar für dich aus?
Wir leben einfach davon immer mit Vollgas und als Einheit in die Spiele zu gehen. Anders haben wir keine Chance, denn die Liga ist unfassbar stark und verbessert sich Jahr um Jahr. Darum müssen wir Leidenschaft und Emotionen auf's Parkett bringen, um die Halle mitzunehmen, die uns dann im Wechselspiel antreibt und uns durch knifflige Situationen verhilft. Aber wir arbeiten natürlich auch konzentriert an unseren handballerischen und physischen Fähigkeiten, denn die wenigsten Spiele sind ausschließlich mit Kampf und Wille zu gewinnen, da eine Vielzahl unserer Konkurrenten unter fortschreitenden professionellen Bedingungen arbeiten.
Im DHB-Pokal wurde sensationell der TVB Stuttgart ausgeschaltet und mit dem Sieg gegen Heilbronn/Horkheim qualifizierte man sich erstmalig für das Achtelfinale. Wie hast du dieses Pokalwochenende erlebt? Und wie geht ihr jetzt das Duell mit Erlangen an?
Es war natürlich ein perfekter Start in die Saison. Wir haben es gleich im ersten Spiel geschafft an unserem Limit zu spielen. Mit einer konsequenten und beweglichen Abwehr in Verbindung mit zahlreichen Paraden und einem durchdachten Angriff mit guten Abschlüssen kann man auch einen Erstligisten schlagen. Auch gegen Horkheim mussten wir uns sehr strecken, die Jungs haben gut dagegen gehalten und uns alles abverlangt. Nun hoffen wir auf eine volle Hütte gegen Erlangen. Wenn uns das Derbyfieber und die Gier nach einer weiteren Sensation beflügelt, ist alles möglich. Wir freuen uns auf jeden Fall schon darauf und werden uns im Rahmen unserer Möglichkeiten perfekt vorbereiten.
Das erste Heimspiel steht an. Was können die Zuschauer erwarten wenn der VfL Lübeck-Schwartau zu Gast ist?
Da haben wir einen dicken Brocken, der mit Aufstiegsambitionen in die Saison geht, vor der Brust. Unser Ziel ist trotzdem ein gelungener Heimauftakt mit einem Sieg. Wie bereits erwähnt, wenn wir es schaffen unsere kämpferischen Attribute gepaart mit gutem Handball auf die Platte zu bringen, können wir jeden Gegner schlagen. Da ist aber jedes Spiel auf's Neue ein Kraftakt. Es werden vermutlich 60 umkämpfte Minuten mit einer spannenden Schlussphase.
Kannst du uns zum Abschluss einen Ausblick auf die lange Saison geben? Wie sehen deine persönlichen Ziele aus? Und was erwartest du von deiner Mannschaft bin diesem Jahr?
Es ist fast unmöglich bereits jetzt Prognosen über den Saisonverlauf abzugeben, dazu spielen zu viele Variablen eine Rolle. Ich gehe jedoch davon aus, dass wir in der Lage sind einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen. Dazu müssen wir in guten Phasen den Flow mitnehmen, aber trotz Selbstvertrauen auf dem Teppich bleiben und in schlechten Phasen gemeinsam an den Fehlern ansetzen und uns gegenseitig wieder hoch ziehen. Ich persönlich möchte eine konstante Saison mit viel Torgefahr und guten vorbereitenden Aktionen spielen, um dadurch zu vielen Siegen meiner Mannschaft beitragen zu können.