Wichtiges letztes Heimspiel der Vorrunde
DJK Rimpar Wölfe vs. Vfl Eintracht Hagen (Samstag, 16.12.2017, 19.30 Uhr, s.Oliver-Arena)
(at) Zweimal standen sich die Wölfe aus Rimpar und der Wiederaufsteiger aus Hagen bereits in der Zweiten Handballbundesliga gegenüber, und zwar in der Saison 2015/2016, als man sich mit einem ausgeglichenen Punktestand trennte. Mit 18:20 hatten die Unterfranken damals am Tor zum Sauerland das Nachsehen gehabt, mit 30:25 war man dann in der Rückrunde zuhause erfolgreich gewesen. Einige Spieler von damals haben den späteren Absteiger im Rahmen des berüchtigten Abstiegsaderlasses verlassen, neue sind hinzugekommen, unter anderen der bereits 42 jährige 55-fache kroatische Nationaltorhüter Dragan Jerkovic, den die Wölfe noch aus dessen Bittenfelder Zeit her kennen, und für den starken Tobias Mahnke im Tor ein ideales Backup darstellt.
Einer aber, der auch in der Vergangenheit für erhebliche Unruhe im Rimparer Deckungsverbund sorgen konnte, spielt immer noch für die Westfalen. Der erfahrene linke Rückraumspieler Sebastian Schneider hat schon so manches Mal einen Ball im Tor der Wölfe unterbringen können, satte achtmal in den letzten beiden Auseinandersetzungen. Auf ihn, auf sein Pendant Bartosz Konitz und auf die wieselflinke Außenzange mit Jan van Boenigh, dem 17fachen serbischen Nationalspieler Dragan Tubic und Daniel Mestrum wird er seine Spieler besonders eingeschworen haben. Fast 35% aller Tore der Hagener fallen über diese Außenpositionen, ein Wert, der sich in der Liga sehen lassen kann. Dazu verfügt der Aufsteiger mit Julian Renninger und Tilman Pröhl über zwei Klasse-Kreisspieler, ein Gesamtpaket, das den Wölfen ziemlich zu schaffen machen dürfte.
Zudem schwimmt das Team von Trainer Niels Pfannenschmidt, der Anfang des Jahres vom ASV Hamm ans Tor des Sauerlands gewechselt und seine neue Mannschaft gleich zurück in die zweite Liga geführt hat, derzeit auf einer regelrechten Erfolgswelle. Denkbar schwach gestartet, haben sich die Westfalen ziemlich rasch auf einem Abstiegsplatz wiederfinden müssen. Gerade einmal vier Zähler nahmen sie aus den ersten 12 Spielen mit, kein gutes Omen für einen Saisonverbleib. Doch seitdem haben die Hagener nur noch einmal in Eisenach verloren, ansonsten viermal gewonnen, und das sicher nicht gegen eine Laufkundschaft, denn in Konstanz muss man erst einmal punkten, ein Vorhaben, das den Wölfen bisher noch nicht gelungen ist. Vor allen Dingen aber bei den drei Heimspielen gegen Saarlouis, Hildesheim und zuletzt beim 34:26-Erfolg gegen Wilhelmshaven zeigte Pfannenschmidts Mannschaft reife Leistungen , schickte ihre Gegner jeweils mit klaren Niederlagen nach Hause und konnte sich so mittlerweile auf dem 14. Tabellenplatz etablieren.
Wölfe-Trainer Matthias Obinger ist also gut beraten, diese Mannschaft aus Westfalen als Gegner auf Augenhöhe zu betrachten. Natürlich weiß er, dass sein Team gegen jedes andere der Liga vor allen Dingen kämpferisch mithalten kann, aber die Spiele gegen Dessau oder HC Rhein Vikings haben andererseits deutlich gemacht, dass die sOliver-Arena längst nicht mehr als uneinnehmbar angesehen wird. In einer Liga, in der an einem guten Tag jeder jeden schlagen kann, sind Prognosen zuweilen so sicher wie die Ergebnisse Dart-werfender Schimpansen. Auf Statistiken wird er daher wenig geben, sondern an die Stärken der Wölfe appellieren. Und das ist der Kampf mit Emotionen, angetrieben von einem begeisterungsfähigen Publikum. Gelingt es der Mannschaft, diese Qualitäten abzurufen, kann es auch für die Wölfe ein guter Tag werden.