Vorbericht Auswärtsstarke Rheinländer zu Gast
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Hart erkämpftes Remis

DJK Rimpar Wölfe vs. HC Rhein Vikings 22:22 (8:12)

(at) Am Ende war es die erwartete Abwehrschlacht zwischen zwei Mannschaften, deren Deckungsarbeit normalerweise ein Erfolgsgarant darstellt. Acht Tore in einer Halbzeit sprechen allerdings bei einem Team, das durchschnittlich über 26 Tore in einem Spiel erzielt, nicht unbedingt für tagesaktuelle Qualität im Angriff, aber eben auch für eine grundsolide gegnerische Abwehrarbeit. Denn das war wirklich eine Stärke der Wikinger vom Rhein. Immer wieder rannten sich die in der ersten Hälfte erstaunlich emotionslos agierenden Wölfe in dem hochgewachsenen Innenblock der Gäste fest. Hatten sie noch zu Beginn der Auseinandersetzung zumindest angedeutet, dass sie gedachten, ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden, nach der 6:4-Führung lief dann aber so gut wie gar nichts mehr. Zwei müde Törchen gelangen den Gastgebern noch bis zum Pausentee, da waren die Rheinländer mit ihrem nicht wirklich herausragenden, aber grundsoliden Spiel bereits auf 8:12 davongeeilt.

Ratlose Wölfe schlichen da in die Kabine, denn was ihnen da widerfahren war, wollten sie immer noch nicht realisieren. Dabei war es mehr als offenkundig. In dieser Liga kann man keine Mannschaft im Schongang schlagen, mag man auch zuvor gegen Aufstiegsfavoriten mitgehalten haben. Es war einfach zu wenig, was da an Einsatz in Angriff und Abwehr gezeigt wurde, um ein Spiel auf Augenhöhe zu gestalten. Trotz eines in den Anfangsminuten glänzend disponierten Max Brustmann im Tor, trotz eines Publikums, das nicht müde wurde, seine Truppe anzufeuern, wirkte so Vieles blutleer, was sich da auf dem Parkett abspielte, kein Vergleich zu den emotionsgeladenen Kämpfen der Vorwochen.

Auch nach dem Wiederbeginn schienen die Wölfe irgendwie ihre Müdigkeit nicht abschütteln zu können. Längst war Andreas Wieser im Tor, nachdem Max Brustmann von den nie richtig sicher wirkenden Schiedsrichterinnen gleich zweimal zwei Minuten auf die Bank geschickt worden war. Die ungerührten Gäste markierten daraufhin, die Überzahl nutzend, mit dem 10:15 erst einmal eine Fünftoreführung, alles das kein gutes Omen für einen noch glücklichen Verlauf der Auseinandersetzung. Doch dann hielt Andi Wieser plötzlich, was zu halten war. Und tatsächlich ging ein Ruck durch die Mannschaft von Matthias Obinger, als man sich endlich eigener Qualitäten bewusst wurde. Mit einem Fünftorelauf egalisierte man den schon komfortablen Vorsprung der Wikinger und erarbeitete sich unter Anfeuerung eines nun begeisterten Publikums tatsächlich einen 20:17-Vorsprung. Noch eine Viertelstunde war da zu spielen, und alles schien auf einem guten Weg zu sein.

Doch dann schlichen sich wieder diese Nachlässigkeiten ein, die sich schon in der Woche zuvor gegen Bietigheim so bitter gerächt hatten. Unnötige technische Fehler und überhastete Würfe ohne Not auf Seiten der Gastgeber ließen die Gäste noch einmal Morgenluft schnuppern. Diese nahmen solche unerwarteten Geschenke mehr als dankbar an, und plötzlich stand es drei Minuten vor dem Ende 20:22 für die Rhein Vikings, ein Debakel deutete sich an. Wieder mussten die Wölfe alles in die Waagschale werfen, um am Ende wenigstens nicht mit völlig leeren Händen dazustehen. Tatsächlich war es dann Patrick Schmidt, der mit einem Siebenmeter zehn Sekunden vor dem Schlusspfiff den 22:22-Ausgleich markierte. Doch noch nicht genug der Aufregung. Mit dem Abpfiff erhielten die Gäste noch einen Freiwurf, der, von der Deckung unglücklich abgefälscht, beinahe noch den jetzt wieder im Tor stehenden Max Brustmann auf dem falschen Fuß erwischt hätte. Seine letzte schnelle Reaktion rettete den Wölfen schließlich einen Punkt, wieder einen Punkt, bei dem man am Ende nicht wusste, ob man sich darüber freuen durfte oder ärgern sollte.


Die Statistik der Wölfe

Brustmann, Wieser, Kraus, S. Schmitt, Schömig 1, Böhm 1, Gempp 2, Schäffer 1, P. Schmidt 4/3, Kaufmann 7, Siegler 2, Meyer, Herth 1/1, Sauer 3


Bild: (c) Michael Endres