Hart erkämpfter Auswärtssieg in der Wartburgstadt
ThSV Eisenach vs. DJK Rimpar Wölfe 22:25 (13:10)
Dass die Werner-Aßmann-Halle in Eisenach ein echter Hexenkessel sein kann, ist hinlänglich bekannt und dass es hier ungemütlich werden kann ebenso. Dass am Schluss aber die Gäste jubeln, passiert in der handballverrückten, thüringischen Stadt ehr selten. Heute war dies aber der Fall. Die Wölfe konnten sich vor 1812 Zuschauern, davon circa 50 mitgereiste DJK-Anhänger, die Punkte sichern und einen weiteren Schritt Richtung Top-3 der Liga machen.
Die erste Hälfte geht zweifelsohne an die Gastgeber. Die Wölfe waren zwar augenscheinlich in den ersten Aktionen des Spiels etwas wacher und schneller auf dem Parkett als der ThSV, aber dann dominierten die Hausherren. Mit zwei frühen Paraden vom Wölfe-Schlussmann Max Brustmann und Treffern von Sebastian Kraus sowie Jan Schäffer, konnte die Obinger-7 die erste Führung verzeichnen. Beim 3:3 glichen die Eisenacher erstmals aus und nur wenige Minuten später sollten sie sich auch zum ersten Mal in Front setzen (6:5 – 13:00). Ab diesem Zeitpunkt war das Momentum auf der Eisenacher Seite. Die Gastgeber konnten im Angriff einfache Tore erzielen und auch hinten einige Bälle von den Wölfen zurückerobern. Während die ThSV-Defensivreihe der DJK das Abschließen fast unmöglich machte, boten sich den Thüringern einige Löcher im Grün-Weißen-Deckungsverbund. Bis zur Halbzeit erarbeitete sich der ThSV eine drei Tore Führung, die die Wölfe zwar kippen hätten können, aber sich diese Chance durch eigene technische Fehler entgehen ließen.
Halbzeitstand 13:10 für die Gastgeber.
Wer den ersten Spielabschnitt gesehen hatte, hätte wohl kaum mit einer so engen und spannenden zweiten Hälfte gerechnet, wie mit der, die dann folgen sollte. Der Beginn gehörte wieder den Wölfen. Jan Schäffer konnte kurz nach Wiederanpfiff auf 14:12 verkürzen. Die erste Zweiminutenstrafe der Begegnung gegen den ThSV-Spieler Mattias Gehrlich warf die Gastgeber dann zudem zurück. Benjamin Herth gelang es in Folge den Vorsprung der Eisenacher auf ein Tor zu verringern.
Unser Abwehrchef Stefan Schmitt war es dann, der in der 44. Spielminute den 16:16 Ausgleichstreffer erzielen konnte und die Halle zum Beben brachte. Eineinhalb Minuten später gelang den Wölfen dann der erste Führungstreffer im zweiten Spielabschnitt, aber Eisenach sollte das Ruder nochmals herumreisen. Die Führung wechselte bis zum 19:19 munter hin und her, bis die Wölfe in der 53. Spielminute die Oberhand gewinnen und diese auch halten konnten. Dominik Schömig eroberte sich im weiteren Spielverlauf zwei wichtige Bälle im Eisenacher Positionsangriff und erzielte erst das 19:22 ins leere Tor und brachte dann seine Mannschaft wieder in den Ballbesitz, um in Ruhe die Angriffsbemühungen der Wölfe aufzubauen.
Ein weiteres Tor hätte das Spiel zweieinhalb Minuten vor dem Ende entscheiden können, doch dann handelte sich Steffen Kaufmann eine Zeitstrafe ein und machte die Schlussphase nochmal spannend. Die Grün-Weißen waren die letzten eineinhalb Minuten in Unterzahl. Eisenach witterte die Chance und war sofort da. Matthias Gerlich verwandelte den 7-Meter-Strafwurf zum 22:23 und stellte den Anschluss für die Gastgeber her. Im folgenden Angriff blieb Max Brustmann im Tor stehen und das taktische Mittel des zusätzlichen Feldspielers wurde nicht ausgeschöpft. Aus dem Positionsangriff gelang dem Rudel vorerst nichts. Der Arm der Schiedsrichter ging hoch und die Obinger-7 geriet unter Zugzwang. Benjamin Herth verwandelte einen Schlagwurf in höchster Bedrängnis in die Maschen des ThSV-Tors. Der Drops war gelutscht und der Sieg in trockenen Tüchern. Das i-Tüpfelchen konnte der Mann des Tages im Wolfsrudel obendrauf setzen. Jan Schäffer traf zum sechsten Mal in dieser Begegnung und erzielte den 22:25-Endstand in der Fremde.
Ein echter Handballkrimi ging letztendlich zurecht an die Handballer aus der Marktgemeinde Nahe Würzburg. Für die Wölfe geht der Traum von Liga Eins nach diesem Spieltag weiter, denn trotz des Sieges von Hüttenberg bleiben die Rimparer bei einer gespielten Partie mehr vorerst punktgleich mit Rang drei.
Am kommende Wochenende steht das nächste Top-Spiel gegen Bietigheim am Freitagabend in der Würzburger s.Oliver Arena auf dem Programm und Sonntag geht es für die Mannschaft um Kapitän Stefan Schmitt nach Konstanz, an den Bodensee.
Die Statistik des Spiels
ThSV Eisenach
Gorobtschuk (31.-60.), Redwitz (1.-30.) - Iffert, Wöhler 2, Gerlich 6/1, Ragnarsson 5, Miljak 2, Hansen 3, Urban 2/1, Holzner, Heinemann, Lielais, Niemeyer, Weyhrauch 2
DJK Rimpar Wölfe
Brustmann (1.-60.), Wieser – Kraus 1, Schmitt 1, Schömig 2, Bötsch, Schäffer 6, Schmidt 7/3, Kaufmann 3, Siegler, Bauer, Herth 5, Sauer, Böhm (n.e.), Brielmeier (n.e.)
Spielfilm
1:3 (5.), 3:3 (7.), 6:5 (13.), 8:6 (17.), 9:9 (21.), 12:9 (27.), 13:10 (HZ), 14:13, 16:16 (44.), 16:17 (46.), 18:17 (48.), 19:22 (56.), 22:23 (59.), 22:25 (Endstand)
Siebenmeter: 2/2 : 4/3
Zeitstrafen: 2:1
Schiedsrichter: Dedens/Geckert (Magdeburg)
Zuschauer: 1812 – Werner-Aßmann-Halle Eisenach
Für die DJK Rimpar Wölfe
Michael Endres