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Wölfe-Spotlight mit Patrick Schmidt


Vor zwei Jahren titelten die Würzburger Medien, der „verlorene Sohn“ kehrt zurück ins Wolfsrevier. Damit gemeint war unsere Nummer 17, Patrick „Paddi“ Schmidt. In Ansbach geboren, im Handballleistungszentrum in Großwallstadt zum Handballprofi und Juniorennationalspieler herangereift und in Rimpar zu Hause. Nach seiner Rückkehr aus Hüttenberg nach Rimpar konnte er sich nach überstandener Verletzungspause schnell integrieren und seinen Anteil zum Klassenerhalt in der vergangenen Saison beitragen. Wir haben uns vor dem Duell gegen Wilhelmshaven mit ihm unterhalten.

Hallo Paddi,
mit dem Wilhelmshaven HV kommt ein unangenehmer Gegner in die s.Oliver Arena. In den bisher drei Aufeinandertreffen konnte sich jeweils Wilhelmshaven durchsetzen. In dieser Spielzeit haben die Gäste einen schlechten Start erwischt, sich aber dann im weiteren Saisonverlauf Stück für Stück nach oben, auf einen Nicht-Abstiegsplatz, gekämpft. Wie wollt ihr die ersten Punkte gegen die Nordlichter einfahren?

Der Tabellenplatz ist in dieser wahnsinnig ausgeglichenen Liga leider kein Argument mehr auf das man sich stützen kann. Wilhelmshaven hat eine sehr gute Mannschaft, mit vielen jungen Spielern. Ich würde sie sogar ein bisschen mit uns vergleichen. Aber wir haben ja in Saarlouis gesehen, dass jede Serie auch mal ein Ende hat! Diesmal wollen wir dies zu unseren Gunsten nutzen.

Nach deiner Rückkehr musstest du anfangs noch verletzt pausieren, konntest aber dann in der vergangenen Saison doch noch deinen Anteil zum Klassenerhalt beitragen. In dieser Spielzeit gehörst du zweifellos zu den Leistungsträgern und bist mit deinen 114 Treffern (davon 50 7-Meter-Würfe) nicht nur Top-Torschütze der Wölfe, sondern auch drittbester Werfer in der Zweiten Liga. Bist du mit deiner Leistung bisher zufrieden und wo siehst du noch Potential?

Die Verletzung war der schlimmste Rückschlag den ich als Sportler bisher erlebt habe. Da freut man sich unendlich auf die Mannschaft und dann kam die Diagnose mit der ich nicht im Geringsten gerechnet hatte. Umso mehr hat mich das aber auch persönlich angespornt. Ich habe mir schon vor der OP geschworen Alles in mein Comeback zu investieren.
Dieses Jahr spricht unser Tabellenplatz für sich. Wir spielen eine geile Saison und es macht richtig Bock! Unser Vorteil ist der breite Kader. Unsere Stärken und Schwächen ergänzen sich gut, was uns variabel macht. Zufriedenheit ist aber auch Stillstand und das ist nicht unser Anspruch. Daher ist es wichtig demütig zu bleiben und immer weiter an sich zu arbeiten. Das zahlt sich am Ende aus.

Du bist durch deine sympathische Art schnell Teil der Wölfe-Familie geworden und auch ein richtiger Rimparer. Was ist für dich an Rimpar so besonders und fühlst du dich auch als „Rimparer“?

Die Rimparer Handballfamilie und ich haben ja quasi schon eine kleine Vorgeschichte. Der Aufstieg 2013 war für alle eine unvergessliche Zeit und hochemotional. Sowas schweißt zusammen. Egal ob in Rimpar oder Würzburg, ich treffe immer irgendwen, mit dem man ein kleines Pläuschchen halten kann. Am Spieltag kommt man in die Halle und blickt in bekannte Gesichter! Es gibt ein high 5 für gute Spiele und einen aufbauenden Schulterklopfer, wenn es mal nicht so läuft. Ich fühle mich hier sehr wohl und heimisch, aber ich bin immer auch noch ein Ansbacher Bub, da sind meine Wurzeln und dort bin ich aufgewachsen. Letztendlich schließt das eine aber das andere nicht aus und wir sind ja schließlich alle Franken :-)

Bei den Wölfen spielst du mit einem deiner besten Kumpels auf hohem Niveau Handball. Was macht dein Verhältnis zu „Willi“ (Steffen Kaufmann) aus und wieso sind echte Freundschaften auch im Profisport so wichtig?

Willi kenne ich schon aus unserer Zeit im Handballleistungszentrum Großwallstadt und beim TV Großwallstadt. Wir spielen daher schon eine halbe Ewigkeit zusammen. Das ist natürlich ein Riesen Vorteil für uns, da wir wissen, wie der andere reagiert und agiert. Ich glaube auch, dass die Grenze hier etwas weiter gesteckt ist und man sich sicherlich das ein oder andere auch mal direkter sagen kann, ohne dass es der andere einem übelnimmt.
Außerdem ist es ziemlich praktisch die langen Auswärtsfahrten mit einer schönen Partie „Clash of Clans“ oder „Comunio“ (Handyonlinespiele) zu verkürzen :) Wir Teamsportler sind Rudeltiere und so kennt man quasi immer irgendwo jemanden. Was bedeutet, dass man sich austauschen, helfen und beraten kann, nicht nur wenn es gut läuft, sondern auch, wenn es mal schlecht läuft.

Danke für das Gespräch Paddi.


Für die DJK Rimpar Wölfe

Michael Endres
PatrickSchmidt