Die letzte Jagd im Jahr 2016
Ein letztes Mal wird am 28.12. um 19:30 Uhr in der Rostocker OSPA-Arena ein Handballspiel in der zweiten Liga im Jahre 2016 angepfiffen. Ein letztes Mal heißt es Willen und Leidenschaft für den Sport bündeln und einen Kampf abliefern für den Sieg. Ein letztes Mal 60 Minuten Handball in einer deutschen Profihandballliga 2016 und eine letzte Jagd für das Rimparer Wolfsrudel im ablaufenden Kalenderjahr.
Das Team von Cheftrainer Matthias Obinger gastiert zwei Tage nach den Weihnachtsfeiertagen im hohen Norden beim HC Empor Rostock. Ein Gegner, der noch vor kurzem für eine der größten Überraschungen in der abgelaufenen Saison gesorgt hat.
Aber der Reihe nach. Wenn der Name HC Empor in der Vergangenheit irgendwo zu hören war, sprach man von einem der großen Handballklubs Deutschlands. Mit 17 nationalen Titeln haben sich die Hansestädter im letzten Jahrhundert einen Namen gemacht. Vor allem zu DDR-Zeiten konnten die Rostocker neben dem SC Magdeburg einige Titel sammeln. In den vergangenen Jahren ging die Tendenz des Ostklubs dann aber stetig bergab. Im Jahre 1993 mussten unsere Gastgeber den Abstieg aus der Bundesliga hinnehmen und zehn Jahre später sogar den Gang in die Regionalliga (heute 3. Liga) verkraften. Zwei Jahre später ging es aber wieder eine Etage nach oben, in die damals noch zweigleisige zweite Liga. Trotz oft schlechter Platzierungen überstanden die Rostocker mit Platz 9 im Jahr 2011 die Ligareform und spielen seither in der eingleisigen zweiten Handballbundesliga. Auf die DJK Rimpar traf die Rostocker Mannschaft in der Zweiten Liga bisher sieben Mal. Davon sicherten sich die Wölfe drei Siege und einen Punkt nach dem bitteren Unentschieden im vergangenen Jahr. Das Rudel musste sich aber ebenfalls dreimal gegen die Gastgeber geschlagen geben. Wenn man seit dem Aufstieg der Wölfe in die Zweite Liga auf die Abschlusstabelle blickt, konnte sich das Rudel immer oberhalb der Rostocker platzieren.
In der laufenden Spielzeit hat sich der HC Empor bisher reichlich schwergetan und findet erst Stück für Stück zu alter Form zurück. Ein schwacher Saisonstart, mit gerade einmal zwei Siegen gegen den ASV Hamm-Westfalen und die Aufsteiger der SG Leutershausen, zwangen die Verantwortlichen zu Konsequenzen. In diesem Zeitraum musste sich der HC Empor auch mit 32:26 in der Würzburger Turnhölle den Rimparer Wölfen geschlagen geben. Resultat des Ganzen waren personelle Veränderungen in der Führungsebene und auf der Trainerposition. Bei unseren Gastgebern musste Trainer Robert Teichert und Sven Thormann, einer der beiden Geschäftsführer, den Hut nehmen und den Verein verlassen.
Dass Rostock trotzdem ein schwierig zu spielender Gegner ist, hat das Team, dass seit der Beurlaubung von Robert Teichert von Hans-Georg Jaunich betreut wird, in den letzten beiden Begegnungen unter Beweis gestellt. Am 18.12. schlugen die Hansestädter die HG Saarlouis knapp mit 27:26 (10:15) und setzten am 23.12., einen Tag vor dem Heiligen Abend, eine der größten Überraschungen der laufenden Saison oben drauf. Nach 60 Minuten stand in der Rostocker Stadthalle ein 29:25 (12:12) für den Tabellenletzten gegen den Tabellenführer, den TuS N-Lübecke, auf der Anzeigetafel. Mit diesem Ergebnis hatte wohl keiner im Voraus gerechnet, aber es zeigt ein ums andere Mal wieder, das in der Zweiten Liga Jeder Jeden schlagen kann.
Das Wolfsrudel ist gewarnt und wird mit vollem Einsatz versuchen, auch die letzten beiden Punkte des Jahres mit zurück nach Franken, ins Wolfsrevier, zu bringen.
Für die DJK Rimpar Wölfe
Michael Endres