Wölfe im Verfolgerduell gegen Tabellennachbarn aus Nordhorn
Es steht am zweiten Advent, um 18 Uhr, der nächste Heimspielkracher der Wölfe an. Es gastiert die Handballspielgemeinschaft aus Nordhorn-Lingen. Das Team kommt von der niederländischen Grenze, aus der Nähe von Enschede.
Auf der Vereinshomepage der Gäste prangert der Spruch „Zwei Städte. Ein Team.“. Das hat bei der HSG auch einen guten Grund. Ursprünglich zusammengeschlossen aus den zwei Mannschaften Sparta und Eintracht Nordhorn spielte die Handballspielgemeinschaft erst in der Regionalliga Nord, wo sie nach dem Meistertitel 1993 in die Nordstaffel der Zweiten Liga aufstieg. Nach sechs erfolgreichen Jahren in Liga zwei ging es über einen 7., zwei 5. sowie zwei 2. Plätzen mit der Meisterschaft aus dem Jahre 1999 ins deutsche Handballoberhaus. Dort konnte sich das noch unter dem Namen HSG Nordhorn spielende Team 2002 sogar die Vizemeisterschaft hinter dem Serienmeister vom THW Kiel sichern. Die Mannschaft aus Nordhorn konnte sich in den folgenden Jahren weiter in der oberen Tabellenhälfte etablieren und musste in ihren 10 Jahren Bundesligazugehörigkeit keine schlechtere Endplatzierung als Tabellenrang 10 verzeichnen. In der Saison 2007/2008 sicherten sich die Niedersachsen auch internationale Anerkennung mit dem Gewinn des EHF Pokals. Doch trotz des unbestrittenen Erfolgs auf dem Feld im nationalen sowie internationalen Handballs geriet die HSG Nordhorn in der darauffolgenden Saison in extreme finanzielle Schieflage. Leistungsträger wie Holger Glandorf (SG Flensburg-Handewitt) verließen den Verein. In dieser Phase erhielt der heutige Gast Unterstützung aus dem Emsland und von der Stadt Lingen (Ems). Seitdem geht der Verein unter dem Namen HSG Nordhorn-Lingen auf Punktejagd. Die Insolvenz konnte trotz der finanziellen Zuwendungen nicht abgewendet werden und die HSG läuft seit 2009 wieder in der zweiten Liga auf.
Seit dem Zwangsabstieg hält sich die HSG Nordhorn-Lingen konstant in der oberen Tabellenhälfte der zweiten Bundesliga und zählt nach 14 Jahren Ligazugehörigkeit mit durchschnittlich 1,296 Punkten pro Spiel (469 Spiele/282 Siege – 44 Unentschieden – 143 Niederlagen) zu den effektivsten Teams der Zweiten Liga.
Nordhorn ist, auch wenn die mediale Präsenz eher auf Mannschaften wie Lübbecke, Bietigheim oder Eisenach liegt, ein Team, das von Vielen als Favorit auf die Plätze im vorderen Tabellenviertel gezählt wird. Den Wölfen steht auf jeden Fall ein schwerer Gegner bevor.
Mit 16:10 Punkten rangieren die Gäste nach 13 Spieltagen auf Platz 6 der Zweitliga-Tabelle. Von den fünf verlorenen Spielen kann man nur die knappe 24:23-Auswärtsniederlage bei der HSG Konstanz als Ausrutscher bezeichnen, weil die restlichen Punktverluste lediglich gegen Teams aus dem oberen Tabellendrittel hingenommen werden mussten (Bad Schwartau, Bietigheim, Eisenach und Hüttenberg). Ein Ausrufezeichen gelang den Gästen am 3. Spieltag mit einem deutlichen Sieg über den TuS N-Lübbecke mit 33:28. Aber auch eine Schwäche hat das Team von Trainer Heiner Bültmann in dieser Spielzeit schon offenbart. Die Begegnungen gegen Rostock, Wilhelmshaven, Ferndorf sowie Emsdetten, alles Teams aus der unteren Tabellenhälfte, konnten nur ganz knapp mit einem Tor gewonnen werden, also keine sicheren und klaren Siege gegen vermeintlich schwächere Mannschaften eingefahren werden.
Bei den vergangenen Aufeinandertreffen unserer Wölfe mit der HSG (seit 2013) musste man sich in der Premierensaison zwar zweimal geschlagen geben, konnte sich im darauffolgenden Jahr aber alle vier Punkte sichern und auf dem eigene Konto gutschreiben. Aus der vergangenen Spielzeit stehen ein Unentschieden von der Auswärtspartie in Nordhorn und eine Niederlage aus der Heimpartie in Würzburg in der Statistik.
Die Wölfe wollen aber diese Partie für sich entscheiden und mit einem leidenschaftlichen Kampf sowie den besten Fans der Liga im Rücken ist das auf jeden Fall möglich. Macht die s.Oliver Arena ein weiteres Mal zum Hexenkessel und bringt den Wolfsbau zum Beben.
Für die DJK Rimpar Wölfe
Michael Endres