1982 kam Peter Walter selbst zum Handball und war lange Jahre Torwart im Wolfsrevier. Seit 2018 kommentiert er die Spiele der Wölfe im Livestream auf sportdeutschland.tv und ist so für Handball-Deutschland alle zwei Wochen auf den Bildschirmen zu hören und zu sehen.
Servus Peter. Wie bist du überhaupt zu den Wölfen gekommen und wie lange bist du jetzt schon dabei?
Witzig, dass du mich das fragst. Ziemlich genau auf den Tag bin ich vor 40 Jahren hier in Rimpar das erste Mal als 8-Jähriger zum Handballspielen gegangen. Ich weiß das deshalb so genau, da ich meine Mutter immer angebettelt habe, um mit meinem langjährigen Freund Horst Becker in die Grundschule zum Handball mitgehen zu dürfen. Ich bin also nicht so wie viele Rimparer Handballer von Geburt an ein Wolf, sondern „erst“ seit April 1982.
Wie sieht so eine Spieltagsvorbereitung bei dir aus und wie ist der Ablauf direkt am Spieltag?
Die Vorbereitung beginnt meistens an einem Dienstag – dann kommen Handball-Medien in den Facheinzelhandel, wie beispielsweise die Handballwoche. Das ist mit das wichtigste Medium, um die aktuellen Geschehnisse einzuordnen. Anschließend geht die digitale Recherche los. Was gibt’s über die aktuelle Gastmannschaft zu wissen? Da freue ich mich auch immer über alle Artikel aus dem Wolfsrevier. Der Ablauf am Spieltag ist für mich immer von einer positiven Anspannung geprägt. Je nach Spieltag und Uhrzeit, versuche ich vorher ein leichtes Krafttraining zu machen und fahre dann circa eine Stunde vor Anpfiff in die Halle. Dort quatsche ich meist vorher noch mit Sef (Co-Trainer Josef Schömig), stimme mich mit dem Regisseur Michael Lightbeer von Würzburg Radio ab und versuche meinen Co-Kommentator ein bisschen zu lockern. Anschließend gibt es einen kurzen Abgleich mit dem Spielberichtsbogen und dann geht’s auch schon los.
Du warst kürzlich erst bei einem Moderatorenworkshop mit Markus Götz in der DHB Geschäftsstelle in Köln. Wie ist es dazu gekommen und was hast du dort alles gemacht, beziehungsweise gelernt?
Zu Beginn der Pandemie habe ich bei einem Online-Meeting meiner Frau zugehört, in dem eine Bachelorarbeit über die Möglichkeiten des Wölfe-Livestreams auf sportdeutschland.tv präsentiert wurde. Neben vielen Hinweisen, die teilweise aus technischen oder materiellen Gründen nicht umgesetzt werden konnten, wurde auch ich als Moderator beleuchtet. Dabei kam heraus, dass eventuell ein Workshop als professionelle Unterstützung sinnvoll wäre. Vor Kurzem fragte mich dann Christian Graber, ob ich auf sowas Lust hätte und natürlich war ich sofort Feuer und Flamme. Vor Ort war dann Markus Götz (Sportkommentator seit über 20 Jahren), der für zwei Tage vom DHB engagiert wurde, um allen Moderatoren der 2. Handball Bundesliga ein professionelles Feedback zu geben. Ich war in einer Kleingruppe mit Dirk Müller aus Hagen und Marius Baucke aus Coburg. Markus Götz hatte im Vorfeld von jedem Teilnehmer einen Live-Stream angesehen und analysiert. Ein super sympathischer und angenehmer Mensch, dem man wirklich gerne zuhört. Im Anschluss hat er ein paar Grundlagen vermittelt und uns ermutigt, weiter unser Ding zu machen. Was ich gelernt habe, müsst ihr am 22. April gegen den ASV Hamm-Westfalen selbst entscheiden.
Was war dein schönstes Erlebnis als Kommentator?
Der erste Heimsieg der Wölfe gegen den HSV Hamburg! Ich habe fünf Jahre, zu großen alten Zeit des HSV, in Hamburg gelebt und da auch einige Freundschaften geknüpft. Und hier einen Heimsieg im schönsten Fränkisch gegen meine Lieblingsstadt Hamburg zu kommentieren, war bisher mit Abstand das größte und schönste Erlebnis als Sportkommentator – zumal damals die Spiele in Hamburg am Dammtor in einem Großraumkino übertragen wurden.