me – Es sollte einfach nicht sein. Beim zweiten Anlauf auf dem Weg nach Wilhelmshaven verlief zwar die Anfahrt dieses Mal problemlos, aber das Spiel komplett entgegengesetzt.
Am Samstagabend, um 19:30 Uhr, war Anpfiff zum offiziell ersten Spieltag der Zweiten Handballbundesliga. Die ursprünglich am 03.09. angesetzte Begegnung fand vor 1068 Zuschauern in der Wilhelmshavener Nordfrost Arena statt.
Das Spiel begann relativ ausgeglichen. Patrick Schmidt konnte zur 1:0 Wölfe-Führung einnetzen. In den folgenden neun Spielminuten konnte sich keines der beiden Teams entscheidend absetzen. Beim Spielstand von 6:5 für die Gastgeber konnte aber der WHV das Momentum nutzen und die Führung ausbauen. Die Hausherren, um Spielmacher Tobias Schwolow, setzten sich über 8:5, 10:7 und 14:11 auf 16:12 bis zur 28. Spielminute ab. Kurz vor dem Halbzeitpfiff konnten die Wölfe aber nochmal zwei Tore erzielen und auf 16:14 (Halbzeitstand) verkürzen.
Einen großen Anteil an dem geringen Halbzeitrückstand hatten Max Brustmann (unteranderem zwei gehaltene 7-Meter) und Steffen Kaufmann (4 Tore), die in dieser Phase des Spiels mehr denn je Verantwortung übernahmen und ihre Mannschaft mitzogen und zum Weitermachen antrieben. Vor allem in der sonst so stabilen Abwehr waren viele Lücken, die der Gastgeber eiskalt ausnutzte. Besonders auffällig im WHV-Dress war Rene Drechsler, der sich selbst, sowie seinen Kreisläufer Moritz Barkow nach Belieben bedienen konnte.
Die zweite Halbzeit begann nur minimal besser, als die erste geendet hat. Drechsler und Mertens erhöhten wieder auf einen vier Tore-Abstand für den Wilhelmshavener HV und trotz Überzahlsituation konnten die Wölfe nicht aufschließen. Der komplette zweite Spielabschnitt glich einer Achterbahn fahrt. Immer dann, wenn die Wölfe den Abstand verringern konnten, musste man sich in Folge wieder den Wilhelmshavener Angriffsversuchen beugen. Über das Spiel verteilt fanden zudem, nach Abspielfehlern im Angriff und dem vom Feld genommenen Torhüter, drei Bälle den Weg ins Wölfe-Gehäuse.
Bis zum Abpfiff konnte Wilhelmshaven den Abstand nochmal vergrößern. Die in Durchgang Zwei groß aufspielenden Lukas Kalafut und Lukas Mertens brachten ihren Teil zu dem deutlichen Sieg mit 6 bzw. 10 Toren bei.
Bei den Wölfen muss man sich nach der Klatsche in Lübbecke zum zweiten Mal in Folge geschlagen geben. Gegen den Tabellenletzten, der schon in der vergangenen Saison den Wölfen zweimal ein Bein stellen konnte, klappte es auch beim dritten Anlauf nicht. Die Mannschaft von Christian Köhrmann (Trainer WHV) ist definitiv stärker als der Tabellenstand anzeigt. Zu viele Lücken in der Wölfe-Abwehr und einige unkonzentrierte Angriffssituationen vermieste dem Rudel die Auswärtsfahrt. Aber es gab auch positive Seiten des Spiels. So konnten die Jungen im Rudel ihren Kampfgeist unter Beweis stellen und mit guten Leistungen Ausrufezeichen setzen. Andreas Wieser im Tor konnte einen 7-Meter und einige Feldwürfe parieren. Auch Lukas Böhm, der vor allem in der Abwehr und in der zweiten Hälfte auch auf der rechten Außenposition eingesetzt wurde, konnte einige wichtige Spielszenen für sich, also die Wölfe entscheiden.
Für das kommende Heimspiel heißt es „Mund abwischen und neu fokussieren“. Gegen den ThSV Eisenach wollen die Wölfe mit ihrem Rudel im Rücken wieder in die Erfolgsspur zurückkehren.
Rimpar: Brustmann (1.-42.), Wieser (43.- 60.) – Kraus 1, Schmitt, Schömig 6/2, Böhm, Bötsch 2, Schäffer 2, Schmidt 6/2, Kaufmann 4, Bauer, Brielmeier 1, Herth 6, Sauer
Wilhelmshaven: Bokesch (1.-30.), Weiner (31.-60.) – Maas, Kalafut 6, Smits 2, Groß, Vorontsov 4/2, Barkow 2, Mertens 10/1, Köhler 2, Schweigert, Kozul, Schwolow 3, Drechsler 6
Spielfilm: 3:3 (5.), 8:5 (13.), 8:7 (15.), 11:7 (18.), 12:11 (23.), 15:11, 16:14 (HZ), 18:14 (33.), 22:17 (38.), 28:22 (48.), 29:25 (52.), 35:28 (Endstand)
Siebenmeter: 6/3 : 7/4
Zeitstrafen: 4:4
Schiedsrichter: Fratczak/Ribeiro (Kamp-Lintfort/Diepholz)
Zuschauer: 1068 – Nordfrost Arena Wilhelmshaven
Michael Endres